Essen und Schlafen
Ohne diese Dinge geht's nicht!
Transportable Bleibe: das Zelt
Wieder so eine Gewissensfrage: wiegt die größere Unabhängigkeit das zusätzliche Gewicht wirklich auf?
Erstens: gerade in Südeuropa ist im Sommer selten mit Regen zu rechnen, der im Vergleich zur JH billigere Campingplatz also auch ohne Zelt ein guter Einfall.
Zweitens: besonders InterRailer haben "Mischformen" des Übernachtens entwickelt, sie schlafen im Zug, in Jugendherbergen oder privaten Hostels, vor dem Bahnhof, in freier Wildbahn oder sie machen ganz einfach durch, um sich am nächsten Tag im Schatten der Parkbäume zu erholen - ganz ohne Zelt.
Drittens: die meisten Zelte erschweren den Rucksack nicht nur gewichtsmäßig. Sie reduzieren auch die Wendigkeit seines Trägers in überfüllten Bahnhofshallen oder engen Zuggängen fast auf den Nullpunkt.
Andererseits: wer zwar auf Privatzimmer, nicht aber ab und zu auf Privatsphäre verzichten will, der hätte die letzten Zeilen getrost überspringen können. Ein Außenzelt ist nur in den Regenmonaten oder in den nordeuropäischen Ländern sinnvoll, auch als Blendschutz gegen die Mitternachtssonne.
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Was ist dem gesunden Schlaf dienlich?
Der Schlafsack als Teil der Grundausstattung bedarf wohl keines Kommentars. Er sollte möglichst wenig wiegen und gut wärmen bzw. temperaturausgleichend wirken. Für den Süden reicht eine dünne bzw. preiswerte Ausführung, denn dort braucht man einfach keinen der bis minus 20 Grad warm hält.
Ein Bettbezug (oder -laken) eignet sich als dünne Decke und/oder als Innenschlafsack.
Ein Kissen ist eigentlich nicht notwendig, höchstens eines zum aufblasen.
Auch die Isomatte darf nicht fehlen (für Strand, Zug und Campingplatz). Selbstaufblasende, doppelinpregnierte und federvermuffte Matten sind purer Luxus und wenn sie Löcher haben, darf man erst mal flicken.
Eine Unterlage aus Kunststoff (zum Beispiel ein Bundeswehr-Poncho) verhindert den direkten Kontakt mit einer feuchten Wiese und kann auch als "Notzelt" dienen.
Der Wecker ist selbst am Strand unerlässlich, wenn man am nächsten Morgen einen Zug erwischen will.
Eine kleine Taschenlampe ist immer sehr hilfreich.
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Schont die Reisekasse: selber kochen
Die Kochausrüstung bürdet dem armen Rücken zwar nicht allzuviel an zusätzlichem Gewicht auf, wohl aber dem Rucksack an Volumen. Dafür entlastet sie die Reisekasse je nach Zielregion erheblich. Viele Jugendherbergen und Zeltplätze sind zudem auf Selbstverpfleger eingestellt, so dass man sich den Kocher sogar sparen kann. Alle anderen Utensilien sind immer und überall nützlich:
Es gibt eine Vielzahl an Kochern, die mit Gas, Spiritus oder Benzin betrieben werden. Dem Einsteiger sei ein normaler Gaskocher ans Herz gelegt, da dieser nicht teuer ist und seinen Zweck zufriedenstellend erfüllt. Modelle, bei denen man die Kartusche nach dem Kochen wieder abschrauben und somit unbedenklich im Rucksack verstauen kann, kosten nur ein paar Euro mehr.
Auch eine Ersatz-Kartusche sollte man dabei haben, denn leer sind sie meistens, wenn man gerade an einem einsamen Strand kochen will.
Ein großer und ein kleiner Topf erleichtern das Zubereiten des Interrail-Standard-Menus: Nudeln mit Soße. Besteck und Teller (aus Blech oder Plastik) helfen beim Essen. Feuerzeug nicht vergessen!
Außerdem sollte man ein Taschenmesser mitnehmen. Praktisch ist der häufig integrierte Dosenöffner und (bei der etwas breiteren Version) der Korkenzieher.
Ein kleines Plastikfläschchen (in Drogerien zu bekommen) mit Öl und ein paar Gewürze machen auch das langweiligste Risotto genießbar. Um nicht zehn kleine Döschen mit verschiedenen Gewürzen einzupacken, gibt es in Outdoor-Läden einen speziellen Behälter mit sechs bis acht kleinen Fächern zu kaufen.
Um alles wieder sauber zu bekommen verzichtet man nicht auf ein kleines Fläschchen Spülmittel (selbstverständlich kann auch Duschgel aushelfen), eine Spülbürste (trocknet schneller als ein Schwamm) und ein Geschirrtuch (v. a. letzteres hört sich im ersten Moment total überflüssig an, ist aber zu empfehlen, denn wer will schon Essensgeruch an seinem Badehandtuch haben).
Sehr praktisch ist auch ein Wasserbeutel (gibt´s im Trekkingladen). Mit ihm kann man an die entlegensten Flecken ein paar Liter Wasser mitführen, um später zu kochen oder um nicht zu verdursten.
Eine Metallflasche ist eher unwichtig, da im europäischen Ausland die meisten Getränke leider immer noch in Einwegbehältern verkauft werden.
Wer auf seinen selbstzubereiteten Morgenkaffee nicht verzichten will, sollte an einen Becher denken.
Drangedacht? Vergessen sollte man auch die folgenden Ausrüstungsgegenstände nicht!