Ein Tag in Strasbourg

 


Punks mit komischen Manieren

Spaziergang durch die Straßburger Altstadt

 

Sonntag, 06.10.; erster Tag der Reise

5.55 Uhr. Ganz schön knapp. Glücklicherweise bin ich soweit gerichtet. Gegen 6.10 Uhr klingelt es, und Wolfgang holt mich ab. Bis zum Bahnhof Esslingen ist es nicht weit, und so kann es ja losgehen.

Auf der Fahrt von Esslingen nach Stuttgart ereignet sich nichts Besonderes, aber kaum haben wir im Zug nach Karlsruhe Platz genommen (die Uschi war jetzt auch dabei), kommen zwei Punks auf uns zu. Das Mädchen fragt, ob wir ein Wochenendticket haben, auf dem sie bis nach Pforzheim mitfahren könnten. Wir bejahen das. Anstandshalber hätten sie sich daran beteiligen müssen, aber sie machen keine Anstalten dazu. Das Benehmen der beiden lässt sowieso einiges zu wünschen übrig: Sie ziehen über andere Personen her und beschimpfen sie als Schlampen, legen die Füße samt Schuhen auf die Sitze usw. Dem Schaffner kommt es ganz suspekt vor, dass die beiden zu uns gehören. Aber so ist das eben mit dem Wochenendticket; das gilt für fünf Personen und es bleibt jedem selbst überlassen, ob und wen er mitnimmt.

Kurz vor Pforzheim versuchen wir vergeblich, die beiden zu wecken. Zwar regt der Junge sich kurz, aber das ist auch alles. Bis nach Karlsruhe probieren wir es noch einige Male, aber selbst an der Endstation werden sie nicht wach. Uns ist es dann auch egal. Geärgert haben sie sich beim Aufwachen mit Sicherheit. Wir amüsieren uns dagegen köstlich über die beiden.

 

Über Appenweier geht's weiter nach Strasbourg. Da mein Zug erst abends fährt, bringe ich den Rucksack in einem Schließfach unter. Der Preis ist wirklich Wucher, 4,50 €. Aber was soll’s, mir ist absolut nicht danach, meinen Rucksack den ganzen Tag über mit rumzuschleifen.

Jetzt können wir uns endlich auf in die Stadt machen. Wie gut, dass Uschi einen Stadtführer dabeihat.

Unsere erste Anlaufstelle ist ein Café gegenüber der Kathedrale. Dort versteht man unter einem Café Crème einen Kaffee mit Dosenmilch. Die Preise sind auch hier saftig. Aber von Frankreich ist man wahrscheinlich nichts Anderes gewohnt.

Anschließend besichtigen wir einen Teil der Kathedrale, u.a. das Riesenuhrwerk. Möchte man es beleuchtet sehen, muss man zahlen. Wir ersparen uns das, denn es gibt genug andere, die dazu bereit sind.

 

So langsam bekommen wir richtig Hunger. Es dauert aber eine ganze Weile, bis wir etwas für unseren Geschmack gefunden haben. Das "Le Gruber" in der 11, Rue des Marocains, ist sehr empfehlenswert. Die Flammkuchen lecker, die Preise einigermaßen moderat, der Service gut und die Atmosphäre nett.

Unser Verdauungsspaziergang führt an der Ill entlang in die Altstadt. Sie erinnert ein wenig an die Esslinger Altstadt, mit den vielen Fachwerkhäuser und Kanälen.

 

Doch nicht nur die Strasbourger Altstadt ist schön, sondern auch die übrige Stadt. Anschauen sollte man sich auf jeden Fall die vielen Gassen. Hält man sich nur einen Tag lang auf, kann man das Touristenbüro getrost links liegen lassen.