Fahrten durch die Nacht
Von Port Bou nach Vingo
Fahrt nach Port Bou (Spanien)
Mit vierzehnminütiger Verspätung fährt der Zug ab. Obwohl das Abteil ziemlich voll ist, geht es wesentlich ruhiger und gesitteter zu als im letzten Jahr. So ist es nach der Fahrscheinkontrolle gegen 23 Uhr kein Problem, sich zurückzulehnen und zu schlafen. Perfekt ist der nächste Tag gegen 7 Uhr, als kaum noch jemand im Abteil sitzt. Je heller es wird, desto genialer wird das Wetter. So treffen wir bei strahlendem Sonnenschein in Port Bou ein.
115 Minuten in Port Bou
Raus aus dem Zug. Nichts vergessen? Dann noch mal klären, ob für meine nächste Verbindung ein Zuschlag fällig wird. In Spanien ist dies ja nicht ganz auszuschließen. Aber es ist alles beim Alten geblieben.
Nun bleibt noch genügend Zeit für ein Frühstück. Endlich mal angenehme Preise. Damit lässt es sich gut leben, und das Genießen macht so richtig Spaß.
Mit der Wahl meines Abteils lag ich gestern Abend wohl vollkommen richtig. Der Lehrer aus München vom letzten Jahr ist mit einer Schulklasse im selben Zug. Da ist es mit der Ruhe sicher nicht weit her.
Barcelona
Auch hier erwartete mich traumhaftes Wetter. Kostenlose Stadtpläne gibt’s bei der Touristeninfo am Bahnhof. Da wird am besten gleich einer mitgenommen. Um Fahrgeld zu sparen, nehme ich anschließend den Rodalies in die Stadt, der für Interrailer frei ist. Die Kontrollen sind um einiges strenger als im vorigen Jahr.
Jetzt bleibt noch genug Zeit da, um Sachen wie Reiseproviant und vor allem Aufnäher für meinen Pulli zu besorgen. Inzwischen war ich ja schon einige Male in Barcelona, habe aber noch kein Zeichen dieser genialen Stadt auf meinem Pulli.
Gegen 17.30 Uhr mache ich mich wieder auf dem Weg zum Bahnhof. Diesmal erwische ich leider das oberste Bett. Aber einen Vorteil bietet es zumindest: Das Gepäck ist sicher und mit viel Platz verstaut.
Fahrt nach Vigo (Spanien)
Ohne Verzögerung verlässt der Zug den Bahnhof. Wie schön, in meinem Abteil sitzt eine spanische Studentin, mit der ich mich perfekt auf Englisch unterhalten kann. So wird es mir nicht allzu langweilig. Wie im letzten Jahr werden die Tickets eingesammelt. Der Schaffner kann zwar kein Englisch, aber mir ist die Prozedur ja bekannt, so dass ich mich nicht mehr darüber wundern muss. Gegen 22 Uhr werden die Betten gemacht, und das ist auch gut so, denn ich bin ziemlich k. o.
Zum Frühstück gibt's Kaffee aus der Dose und den Rest der überbackenen Hähnchens von gestern. Die nette Studentin steigt in Ourense aus. Für mich dauert die Fahrt gut zwei Stunden länger. Leider fängt es kurz danach heftig zu regnen an. Zu dieser Jahreszeit habe ich in der Gegend aber auch selten schönes Wetter erlebt. Immerhin, in Vigo, ist es trocken und die Temperatur angenehm.