Südeuropa

Mit Interrail durch den Süden Europas

Eine Reise mit dem Zug

Ein Monat auf der Schiene

Na ja, eigentlich war es nicht wirklich ein ganzer Monat auf der Schiene, wir nutzten die Schienenverbindungen nur, um von einem Ort an den nächsten zu kommen. Wir, das sind Stephan, Karsten und ich, und wir verbrachten so unseren ersten Monat nach dem Abitur. Rumgesessen waren wir ja genug. Also wollten wir nun etwas von der Welt sehen. Da aber unser Budget beschränkt war, suchten wir nach einer Möglichkeit, für relativ wenig Geld viel zu sehen. Also haben wir uns für Interrail entschieden.

Wir wollten auf jeden Fall in den Süden fahren, da wir Lust auf Sonne, Strand und südliche Lebensart hatten. Dementsprechend legten wir eine grobe Fahrtroute im Voraus fest. Start war Mannheim, und die Fahrt sollte über Paris, Bordeaux, Santiago di Compostela, Barcelona, Montpellier, Nizza, Genua, Pisa, Rom, Brindiski, Akrata, Athen, Skopje und Sarajevo gehen.
Spontane Änderungen wollten wir uns vorbehalten.

Einen Reiseführer von Lonley Planet und das Interrail Buch von Interconnections, Preiswert durch Europa, im Gepäck, ging es los. Zunächst durch das französische Nachbarland, wo uns Karstens Sprachkenntnisse sehr hilfreich waren. Dort spricht ja kaum jemand Deutsch oder Englisch. Aber wir hatten eine gute Zeit, zwischen der Metropole Paris, Bordeaux, der Großstadt am Meer und einigen kleinen Städten und Fischerdörfern am Rand der Pyrenäen.

In Spanien sprach dann keiner von uns die Sprache, und manchmal war es abenteuerlich. Zu unserem Glück fanden wir immer jemanden, der Englisch konnte. Hier stellte sich auch heraus, dass wir von unserer eigentlichen Fahrtroute abweichen mussten, denn wir hatten schon viel länger für das bisherige Stück gebraucht als vorgesehen.

Wir ließen einfach einige Städte aus, so z.B. Montpellier und Genua. Es war auch unglaublich heiß, und wir hatten einfach keine Lust, oft Zug zu fahren. Also blieben wir manchmal ein wenig länger an einem Ort mit einem schönen Strand. Wenn es möglich war, nutzten wir Nachtzüge. Das ersparte Übernachtungskosten, und das Reisen bei Nacht war ganz angenehm.

Nachdem nur noch eine Woche übrig war, setzten wir doch noch mit der Fähre nach Griechenland über und verbrachten den Rest der Zeit quasi dort. Inzwischen schon sehr stark braungebrannt, wurden wir mit Einheimischen verwechselt und auf Griechisch angesprochen, wenn wir abends auf der Straße unterwegs waren. Zu gerne hätte ich ein wenig Griechisch gelernt, aber die Zeit reichte nicht, denn wir mussten zurück.

Insgesamt ein schöner Monat, der sein Geld auf alle Fälle wert war. Und jetzt ist es auch in Ordnung, wenn ich bei meinem Wehrersatzdienst wieder etwas herumsitze.