Griechenland von A-Z
Touristen tanzen in Tavernen
Nachtleben
Bös geil. Der jahrzehntelange Tourismus hat eine satte Infrastruktur hervorgebracht. In Diskotheken herrscht die coolste aller Stimmungen. Selten Eintritt, aber teure Verzehrpreise, daneben 1000 Festchen (panighyria) und Festivals.
Nacktbaden
Nur an offiziellen, ausgewiesenen FKK-Stränden erlaubt (eine der wenigen Ausnahmen ist Mykonos, dort ist es fast überall erlaubt). Wird ansonsten im Lande gar nicht gerne gesehen, auch nicht topless für Damen (zumindest wenn griechische Familien am Strand sind). Als die ersten IR-Pionieren in der griechischen Provinz auftauchten, spielten sich regelrechte Dramen in den dörflichen Gesellschaften ab. Nehmt also bitte Rücksicht!
Ach ja, und dann noch was zum Thema "Frau in Strandtaverne ohne Bikini-Oberteil und daneben Berliner Bleichbauch in Shorts und ohne T-Shirt": gehört sich grundsätzlich nicht und in Griechenland schon gar nicht!
Politik
Wird in Griechenland groß geschrieben, wo man bekanntlich leidenschaftliche diskutiert und darüber leider manchmal das Handeln vergisst. Seit 1973 ist Griechenland parlamentarische Republik mit Ein-Kammer-Parlament. Davor verbreitete eine Junta wildgewordener Obristen Angst und Schrecken im Land.
Taverne
Hat neben dem Kafenion eine immer noch große Bedeutung im täglichen Leben der Griechen, besonders im ländlichen Bereich und in kleineren Städten. Was tagsüber für die Griechen das Kafenion ist, ist am Abend die Taverne. Das Leben vieler Griechen spielt sich eben nicht hauptsächlich zu Hause ab, sondern in Gesellschaft mit Freunden und Verwandten. Und dazu dient eben u.a. auch die Taverne (freilich nicht die zahlreichen "Touristen-Tavernen" in den Urlaubszentren).
Abendessen gibt´s nach 20 Uhr, im Sommer oft bis 24 Uhr, wobei ihr stets mit reicher Auswahl an Obst, Gemüse und Fisch rechnen könnt. In Tavernen ohne Speisekarte darf man in die Küche marschieren und sein Gericht selbst aussuchen. Die angebotenen Gerichte werden mit fortschreitender Tageszeit aber immer kälter, die Bedienung immer schleppender. Unsitte à la Italia: in Touristengegenden kommen zusätzlich und ungefragt Service und Brot auf die Rechnung. Wo Service berechnet wird, da weniger oder kein Trinkgeld!
Touristenpolizei (TP)
Eine für Fremde segensreiche Erfindung der Griechen. Da die Angehörigen der TP (tourist police) mindestens eine Fremdsprache beherrschen (oder jemanden kennen, der eine beherrscht) - meistens Englisch - werden anfallende Probleme jeder Art, besonders in Bezug auf Unterkunft, mit Leichtigkeit gelöst werden. Die Büros der Fremdenpolizei sind in der Regel bei den örtlichen Polizeidienststellen untergebracht.
Trinken
Vorsicht mit eisgekühltem Wasser! Dann schon lieber Bier, fast überall im Heineken- oder Amstel-Format aus Holland. Ouzo ist eher was für seltsame Genießer, der geharzte Wein (Retsina) nur für Griechen ...
Trinkgeld
Wenn ihr in einem griechischen Restaurant oder einer Taverne bezahlt, kommt ein Trinkgeld von 30 Cent oder weniger einer Beleidigung gleich! 50 Cent sollten es schon sein.
Zeichensprache
Bei uns bedeuten Daumen und Zeigefinger zu einem Kreis geformt ein besonderes Lob. Nicht so in Griechenland, dort ist die Geste wie auch eine gespreizte Hand eine obszöne Beleidigung!
Um "nein" zu sagen schütteln Griechen den Kopf, ziehen die Augenbrauen hoch und schnalzen dabei mit der Zunge ein vernehmlichen "tststs"! Vorsicht, nicht verwechseln: "Ne" heißt "ja" und nicken heißt "Nein"!
Einfaches Schulterzucken mit gleichzeitigem Kopfschütteln bedeutet "Ich weiß nicht".
Die Zahl "zwei" wird durch Zeige- und Mittelfinger ausgedrückt. bloß nicht Daumen und Zeigefinger, das versteht in Griechenland kein Mensch.