Routentipps

Die schönsten Ecken Kroatiens

Strand und Kultur

Als Highlight von fünf Tagen Kroatien ist zu empfehlen, sich in einer der zahlreichen Felsnischen an der Adriaküste einzunisten.

Zagreb

160 km südöstlich von Ljubljana (Slowenien). Zur Hauptstadt Kroatiens (780.000 Einwohner) erst 1991 geworden, geistiger Mittelpunkt Jugoslawiens schon immer gewesen. Vom düsteren Belgrad trennen Zagreb nicht nur 430 km, sondern ganze Welten. Sein modernes Gesicht bestimmen Nike-Stores an jeder Straßenecke. Zagreb ist dennoch nicht unbedingt einen Umweg wert.

Das Zagreber Tramnetz müsst Ihr übrigens nicht in Anspruch nehmen, dank kompakter Innenstadt. Fahrkarten an jedem Zeitungsstand, gelten nach dem Entwerten 1½ Std. in eine Richtung. Tageskarte für Bus & Bahn am Schalter Prodavaonica karta neben dem Bahnhof. Auch Busfahren ist kein Vergnügen: "Busse stinken nach Rauch, auf Trams muss man lange warten, und dann holt man sich beim Geschüttel fast eine Gehirnerschütterung" (Ozana Strepacki).

Pula (Istrien)

140 km südlich vom Bahnknoten Divaca (Slowenien). Aus historischen Gründen führen die Wege von Pula nach Italien und Österreich, aber nicht in den Rest jenes Landes, dem es heute angehört: Pula war wichtigster Stützpunkt der Habsburger an der Adria. Die feine Lage am Südzipfel der Halbinsel Istrien ist wie geschaffen für ein paar Badetage. Felsige Buchten, kaum Sand, viele Seeigel!

Rijeka

243 km südwestlich von Zagreb. Mischung aus Marseille und Italien auf der falschen Adriaseite (144.000 Einwohner). Tagsüber kämpfen rund um Kroatiens größten Hafen Straßencafés an der Promenade gegen die Autoabgase, nachts ist in der Altstadt der Bär los. Kastell Trsat belohnt den Aufstieg über 559 Stufen mit Rundblick auf eine ziemlich graue Stadt.

Dalmatien

Über 1000 Inseln schlummern bedächtig in der Adria. Jeder findet sein Eiländchen des Jahres. Der atemberaubend schöne Streifen von Rijeka bis Dubrovnik war die Goldgrube Jugoslawiens, bis der ethnische Wahnsinn alle Träume zunichte machte. Inzwischen ist Ruhe eingekehrt, nicht jede Wunde aber schon vernarbt. Wildzelten (verboten) wird fast überall geduldet, an Privatzimmern herrscht aber kein Mangel.

Split

450 Bahnkilometer südlich von Zagreb. Schon die Römer wussten, warum sie sich hier niederließen. Aus dem zauberhaften Palast von Diokletian (3. Jh.) erwuchs nach und nach das Herz Dalmatiens (heute 190.000 Einwohner).
Zum Kiesstrand Supetar auf der vorgelagerten Insel Brac tuckern täglich ein Dutzend Boote. "Mein Tipp: Strand Bol auf der Südseite der Insel mit badetuchgroßer Sandfläche, meist von Volleybeachern besetzt, und einzigartigem Phänomen: die Kieselzunge (Zlatni Rat) ins Meer hinaus ändert mit den Gezeiten ihre Richtung." (Ozana Strepacki).

Insel Hvar

Südlich von Split. Auf der vielleicht schönsten Insel der Adria gibt´s genügend Zimmer und tolle Zeltplätze, dazu ihr ältestes Theater. Wer sich genug betört hat an wuchernder Macchia, einem Hauch von Venedig und duftendem Lavendel (vor allem im Juni), faulenzt einfach unter der Zitadelle im Bilderbuchdorf Hvar.

Dubrovnik

Die Perle Dalmatiens, vor dem Krieg einer der beliebtesten Touristenplätze an der Adria, hat arg gelitten. Inzwischen kommen die Urlauber wieder. Die meterdicken Stadtmauern und Wehrtürme rund um kleine Halbinsel lassen erahnen, dass dahinter etwas Wertvolles verborgen ist: die Altstadt von Dubrovnik. Das einstige Ragusa war schon im 13. Jahrhundert ein bedeutender Handelshafen und stand in Konkurrenz mit so berühmten Seemächten wie Venedig oder Istanbul (Byzanz).
Keine Bahnanbindung! Die meisten Touris wohnen außerhalb Dubrovniks: südlich, in Richtung Flughafen, bietet das Städtchen Cavtat an einer malerischen Bucht kleine Restaurants, Pensionen und Campingplätze.