Portugals Eisenbahn
Die Caminhos de Ferro Portugueses (CP)
CP-Hauptverwaltung
CP - Comboios de Portugal
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1249-109 Lisboa
Portugal
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Historie und Ausblick
Die Portugiesische Eisenbahnen bedienen ein Streckennetz von insgesamt 2668 km Normalspur (1435 mm) und 396 km in Meterspur (Schmalspur) - Tendenz leider abnehmend, vor allem bei letzterem. Hauptstrecken und Wagenmaterial der CP sind auf der Höhe der Zeit, die meisten Bahnhöfe noch nicht: statt durch Unterführungen werden die Bahnsteige über die Gleise gewechselt. Wie viele andere Bereiche ist auch das Bahnwesen stark von Frankreich, ursprünglich auch England beeinflusst (Linksverkehr auf zweigleisigen Strecken!), dem großen Nachbarn Spanien zum Trotz. Nachdem im letzten Jahrzehnt über 800 Bahnkilometer stillgelegt wurden und weitere als TGV-"Bauernopfer" anstehen, entfallen leider einige beliebte Ausflugsziele oder sind nur noch per Bus zu erreichen.
Internationale Bahnstrecken von und nach Portugal
Comboios Internacionais, also internationale Fernverkehrszüge, verkehren ...
- von Lissabon über Coimbra und Guarda nach Salamanca und weiter über Burgos nach Irun/Hendaye und schließlich Paris: die berühmt-berüchtigte InterRailer-Rennstrecke, das Paradepferd Süd-Express von Lissabon nach Paris nämlich (1900 km in ca. 26h, Grenzübertritt bei Vilar Formoso) feierte 1988 sein hundertjähriges Jubiläum und ist eine feste Plangröße im europäischen Highspeed-Netz der Zukunft; umsteigen nur an der französisch-spanischen Grenze nötig.
- von Lissabon über Entroncamento und Marvão (Grenzbahnhof) nach Cáceres und Madrid; von dort weiter nach Barcelona und Südfrankreich: viel umsteigeintensiver und daher umständlicher!
- von Lissabon/Porto über Valença nach Vigo (Spanien): noch gemütlicher und eigentlich gar nicht mehr als Fernstrecke zu bezeichnen. Wer sich in Galizien umsehen und an der kantabrischen Küste entlang Richtung Biarritz zuckeln möchte, kommt aber ganz bestimmt auf seine Kosten.
Innerportugiesische Hauptstrecken
- Lissabon - Coimbra - Guarda, 387 km in sechs Stunden (weiter nach Irún/Spanien)
- Lissabon - Faro, 288 km in 3½ Stunden
- Lissabon - Porto, 337 km in 3½-4½ Stunden.
Die Hauptstrecke Lissabon-Porto ist als einzige zweigleisig und voll elektrifiziert.
Auf den genannten Strecken herrscht meist der Stundentakt, und die Umsteigezeit wurde theoretisch auf wenige Minuten reduziert.
Schmalspur
Als mehr oder minder urtümliche Schmalspurstrecken betreibt die CP folgende Linien:
- die Linha do Tâmega: Livraçao - Amarante
- die Linha do Corgo: Régua - Vila Real
- die Linha do Tua: Tua - Mirandela
- die Metro Mirandela: Mirandela - Carvalhais (Metrobetrieb)
- das Streckennetz um Porto: Porto-Trindade, Lousado, Guimaraes
- und das Vouga-Netz: Sernada do Vouga - Aveiro bzw. Espinho
Bahnhöfe
Portugiesische Bahnhöfe, zumal in der Provinz, lassen Fotografenherzen regelmäßig höher schlagen: innen und außen mit Azulejos verkleidet, selten ohne das obligatorische Blumen- und Gemüsegärtchen, Bahnvorsteher und Bahnwärter (teilweise immer noch mit Fahne!) atmen die Erinnerung an die gute alte Zeit des Bahnreisens. Auch Großstadtbahnhöfe können in Sachen Nostalgie mithalten, etwa der innen mit protzigen Azulejomotiven aus der ruhmreichen Geschichte des Landes komplett verkleidete Hauptbahnhof der Metropole Porto im Norden.
Gegengift dazu: der futuristische Bahnhof "Estação do Oriente" im Osten Lissabons, auf dem EXPO-Gelände!
Zuggattungen
Der schnellste (und mit Abstand teuerste) Zug der CP heißt Alfa und beschränkt sich vornehm darauf, Lissabon und Porto auf der Linha do Norte mehrmals täglich in beide Richtungen in knapp dreieinhalb Stunden miteinander zu verbinden.
Seit Ende 1998 tun dies auch zehn nagelneue CP 2000-Neigetechnikzüge (Fahrpreise wie beim Alfa) zum Stückpreis von umgerechnet 25 Mio. DM: da sie 220 km/h schnell sind, ergibt sich eine Zeitersparnis von einer weiteren Stunde (Fahrtdauer Lissabon-Porto: 2 Std. 10 Min. bis zweieinhalb Stunden). Der CP 2000 setzt sich aus sechs Wagen zusammen und bietet Platz für 301 Fahrgäste (davon 96 in der 1. Klasse). Mahlzeiten werden am Platz serviert; Telefon, Fax, Video und Handybenutzung um Zug sind Ehrensache.
Des weiteren verkehren (bedeutend billigere und fast genauso schnelle) Intercidades (IC-Züge), Rápidos (D-Züge), Directos (bestenfalls Eilzüge, also alles andere als "direkt"!), Comboios Regionais (Regionalzüge) und Tranvias (Nahverkehr).
Gemächlicher geht´s grundsätzlich im malerischen Hinterland voran, wo die Zugstrecken sich meist an den Flussläufen orientieren.
Zusätzlich zu den regulären Züge verkehren Sonderzüge (Comboios Especiais) wie der Comboio Azul von Porto an den Algarve und zurück, der Comboio Acadêmico von Porto nach Castelo Branco und zurück (wohl so ´ne Art Hörsaal auf Schienen ...) und, im Sommer, nächtliche Ferienzüge (Comboios de Férias) zwischen Porto und dem Algarve. Wer mailt uns seine Erfahrungen?