Bestimmungen zur Nutzung von Interrail-Tickets
Der InterRail-Pass kann im Global-Modell für 10 Tage, 22 Tage oder einen Monat erworben werden (siehe Preistabelle); im Länderpass-Modell gilt er einen Monat lang. Er ist ab jedem beliebigen Tag im Monat gültig (also z.B. auch vom 16. Juli 0.00 Uhr bis zum 15. August 24.00 Uhr).
Ein Monatsticket kann 28 (Februar), 29 (Februar in einem Schaltjahr), 30 oder 31 Tage gültig sein. Entscheidend ist, wieviele Tage der Monat hat, in dem man losfährt.
Nachtzüge nehmen ja nun – kalendarisch gesehen – zwei Tage in Anspruch. Menschen mit Flexipass und beschränkter Anzahl an Reisetagen könnte das Kopfzerbrechen bereiten. Die neue Regelung will es aber glücklicherweise so, dass man nur den Ankunftstag des Nachtzuges am Zielbahnhof als Reisetag ins Ticket eintragen muss, sofern die Fahrt am Tag davor erst nach 19 Uhr beginnt. Dann wird jener Abreisetag auch nicht als „benutzt“ verbucht. Achtung Ausnahme: Der Abreisetag darf nicht vor dem ersten Geltungstag des Tickets liegen, die Gültigkeit beginnt dann erst um 0 Uhr.
Das Ticket gibt es für „Erwachsene“ über 26 sowohl für die Zweite als auch für die Erste Klasse zu kaufen. Wer also findet, als Entschädigung für all die spontanen Campingnächte müssten die Zugfahrten um so komfortabler ausfallen, darf sich nun das teure 1st Class Ticket leisten. „Jugendliche“ bis 26 müssen sich mit der Zweiten Klasse zufrieden geben. Zuschläge und Reservierungsentgelte sind nicht inbegriffen.
Damit das InterRail-Ticket anerkannt wird, muss man immer vor Fahrtantritt alle erforderlichen Angaben zur nächsten Reiseetappe ins Beiblatt eintragen!
Wer darf interrailen?
Nur Personen, die seit mindestens 6 Monaten einen festen Wohnsitz in Interrail-Europa, den GUS-Staaten oder der Türkei haben, können ein InterRail-Ticket erwerben (ausschlaggebend ist der eingetragene Wohnsitz im Ausweis bzw. Reisepass).
Staatsbürger der übrigen Länder müssen auf andere europäische Bahnpässe ausweichen.
Wo bekomme ich mein InterRail-Ticket?
An jedem Bahnschalter (pardon: in jedem Reisezentrum) der Heimatbahn oder im Reisebüro mit DB-Lizenz (beim Kauf im Reisebüro dürfen übrigens keine Gebühren erhoben werden).
Nach Aussage der Deutschen Bahn kann man das Ticket aber auch im Ausland erwerben: so zum Beispiel als Deutsche in Italien oder als Finne in der Schweiz.
Aber ob Ihr auf dem kleinen andalusischen Bahnhof dabei Erfolg haben werdet, bleibt vermutlich Eurem Glück überlassen, dort einen informierten Bahnangestellten vorzufinden.
Die ermäßigten Fahrkarten fürs eigene Wohnsitzland kann man nicht im Ausland bekommen.
Das IR-Ticket ist maximal drei Monate vor Antritt der Tour zu kaufen.
Wichtig: Beim Kauf des Tickets Personalausweis oder Reisepass nicht vergessen, denn auf dem Fahrschein wird die Ausweis- bzw. Passnummer vermerkt.
Folglich: das InterRail-Ticket ist nicht übertragbar! Bei der Kontrolle ist der Schaffner berechtigt, sich, zusammen mit dem Ticket, den Ausweis bzw. Reisepass zeigen zu lassen.
Wer keine Zeit oder Möglichkeit hat, das Ticket selber zu besorgen, kann Verwandte oder Bekannte mit den nötigen Informationen an den Bahnhof schicken.
Folgende Angaben werden hierfür benötigt:
- Ausweis- oder Reisepassnummer
- Vor- und Nachnamen
- Geburtstag
- Wohnsitzland
- die gewünschten Länder
- das gewünschte Ticketmodell
Übrigens: Fahrkarten werden von der Bahn nur erstattet, wenn sie vor dem ersten Geltungstag zurückgegeben werden.
Verliert man den Fahrschein oder wird er unglücklicherweise gestohlen, braucht man von Seiten der Bahn nicht mit Entschädigung oder Neuausstellung zu rechnen. Also hütet das Ticket wie euren Augapfel!
Wohnsitzland-Regelung
Hinter der Wohnsitzland-Regelung verbirgt sich, wir ahnen es, eine Falle:
Für Fahrten innerhalb des Wohnsitzlandes bis zur Grenze und zurück sind nämlich auch mit InterRail Global Pass 75 % des normalen Fahrpreises zu berappen; oder andersherum und wohlklingender formuliert: gibt es 25 % Ermäßigung. Die bekommt man aber auch nur innerhalb der Geltungsdauer des IR-Passes.
Für das Land, in dem man seinen Erstwohnsitz hat, kann man keinen Länderpass erwerben.
Deshalbt tut man gut daran, sein Wohnsitzland auf dem kürzesten Wege zu verlassen und fein säuberlich zu umfahren: nicht von Köln nach Basel via Mannheim und Freiburg, sondern zunächst mal nach Brüssel oder zumindest Luxemburg und dann über Strasbourg und Mulhouse in die Schweiz gondeln.
Zu umständlich? Dann schließt Euch gleich zu einer Reisegruppe zusammen (Stichwort:"Mitfahrer-Rabatt") und/oder nutzt das Wochenendticket der Deutschen Bahn.
In unserem Forum könnt Ihr zu diesem Zwecke Gleichgesinnte suchen.
Transitfahrten
Aufgrund des mitunter extrem teuren Transits wurde es in den letzten Jahren unter den Railern immer beliebter, den Kunstledersessel im Nachtzug gegen einen Sitz im Billigflieger einzutauschen. Entscheidender Vorteil: die Reisezeit verringert sich enorm.
Für die Fahrt zum Flughafen gewährt die Heimatbahn Interrailern daher ebenfalls 25 % Ermäßigung auf den Normalpreis.