Eindrücke und Sehenswürdigkeiten
In der Fußgängerzone von Lissabon
Sonntag 13.10. ; achter Tag; erster Tag in Oeiras und Lisboa
Das Frühstück mundet hervorragend. Ich führe dabei eine nette Unterhaltung mit Cristina, einer netten älteren Dame aus Oldenburg. Sie quartiert sich hier jedes Jahr für ein oder zwei Monate ein, läuft aber nicht weiter als zum Strand. Den Ort hat sie noch nie besichtigt, und in Lissabon kennt sie bis jetzt nur den Bahnhof Apolonia und den Flughafen. Das wäre mir ehrlich gesagt viel zu langweilig. Aber jede(r) muss ja schließlich selber wissen, was sie bzw. er so tut.
Ab nach Lisboa! Von dem Festival ist leider noch nicht viel zu sehen, aber es gibt ja noch viele andere Dinge zum Angucken, z.B. den Praca do Comércio, die Fußgängerzone, die alten Gassen und vieles mehr. Im oberen Teil der Fußgängerzone und am Rossio ist es noch immer üblich, dass die Speisekarten vor den Lokalen in mehreren Sprachen aufgestellt sind und die Ober einen immer wieder dazu auffordern, doch hereinzukommen oder sich draußen hinzusetzten. Die Preise sind dann auch gewaltig. So was sagt mir ja überhaupt nicht zu, aber die Lokale sind immer wieder gestopft voll.
Im unteren Teil der Fußgängerzone lässt sich kiloweise Shit kaufen; den bekommt man hier ständig angedreht.
Aus dem Festival wird heute nichts mehr. Das findet gar nicht mehr statt, obwohl es ausgeschrieben war. Ich bleibe trotzdem bis Mitternacht in Lissabon. Den Abend beende ich mit einem Nachtspaziergang am Strand.
Montag 14.10.; neunter Tag; zweiter Tag in Oeiras und Lissabon.
Oeiras hat einige schöne Gartenanlagen, einen wunderschönen Strand, viel rosarote Häuser, aber das war es auch schon. Also ab in Richtung schönes Wetter, denn hier regnet es schon wieder. In Lisboa dagegen herrscht strahlender Sonnenschein, und es ist schön warm.
Werde heute mal andere Straßen besichtigen. Kaum Leute unterwegs, die sind wohl gerade alle beim Essen. Ich kehre in einem kleinen Lokal ein, gut gefüllt mit lauter Einheimischen. Ganz sicher ist sich der Ober nicht, ob ich mich nicht doch geirrt habe. Die Speisekarte ist nur auf Portugiesisch. Reis und ein paar Salatblätter sind bei fast allen Gerichten dabei; ich nehme einfach noch einen gegrillten Fisch dazu: eine gute Portion, sehr lecker und auch noch spottbillig. Da bin ich mit Sicherheit nicht über den Tisch gezogen worden. Vor allen Dingen lässt man mich in Ruhe essen.
Anschließend möchte ich bei American Express Geld wechseln, aber die verlangen inzwischen ein Prozent Gebühr. Das ist nicht ganz einzusehen. Muss auf jeden Fall nach dem Urlaub mal nachhacken, ob das wirklich korrekt ist.
Habe übrigens alles gefunden, was ich suchte, und das ohne Stadtplan und ohne mich zu verlaufen.
Die Eintageskarte beim Santa-Justa-Aufzug (Elevador) lohnt sich. Knappe drei Euro sind absolut nichts für die Fahrten mit Metro, Bussen, der alten Tram sowie den Hoch- und Runterfahrten vom Santa-Justa-Aufzug.
Abends erscheint Lisboa in einem richtigen Lichtermeer, wodurch viele Gebäude erst so richtig schön rauskommen. Gegen 21 Uhr geht’s zurück zur JH, da meine Beine kaum noch mitmachen. Für einen Strandspaziergang reicht es aber noch. Anschließend unterhalte ich mich mit einigen anderen JH-Bewohnern. Ein Belgier erzählt, dass ihm in Porto im Bus sein Geld aus der Hosentasche geklaut wurde, als er einer Frau half, ihr Kind auf den Platz zu setzen. Aber es kommen auch viele schöne Sachen zur Sprache; wir tauschen uns über Städte aus und geben uns viele Tipps.