Öffentlicher Nahverkehr

Öffentlicher Personennahverkehr

Unterwegs in Frankreichs Städten

Schnell, sicher, aber für InterRailer leider nicht im Ticket inbegriffen. Apropos Sicherheit: ein wachsames Auge sollte man auf seine sieben Sachen in Bus, Straßenbahn und Metro schon haben, vor allem im Gedränge der heure de pointe. Dann haben Taschendiebe, pick-pockets, nämlich Hochkonjunktur. Spät am Abend reist es sich auch in französischen Städten angenehmer in Begleitung, auch wenn das Netz kameraüberwacht ist.

"1 Euro s´il vous plaît..." Das Sprüchlein wird man vor allem in Paris des öfteren zu hören bekommen. Schnorren heißt auf Französisch übrigens "faire la manche", und meistens stecken wirklich bedürftige Personen dahinter. Kein Mensch kann es uns verwehren, etwas zu geben, andererseits sollte man die Bettelei nicht unnötig fördern. Franzosen geben nicht mehr als ein paar Cent und kaufen stattdessen lieber eine Obdachlosenzeitung (journal des Sans Domicile Fixe/SDF).

Untergrundbahnen (métros)

Metros verkehren in sechs französischen Großstädten: Paris, Lille, Lyon, Marseille, Toulouse und Rouen. Das schnelle und preisgünstige Verkehrsmittel erfreut sich bei den Franzosen großer Beliebtheit - die haben wohl noch nicht gemerkt, dass die "Massentransportmittel" nicht zuletzt auch deshalb unter die Erde verbannt wurden, um oberirdisch Platz für den "motorisierten "Individualverkehr" zu schaffen ... Die U-Bahn-Systeme sind gewöhnlich auf die Stadtzentren ausgerichtet, komfortable Querverbindungen fehlen weitgehend.
Dafür reicht das Netz inzwischen bis in die nahen Vorstädte (banlieue), wo man dann in den Bus umsteigen kann.

Vor dem Einsteigen in einen U-Bahn-Zug ist die Fahrkarte zu entwerten (composter). Fahrkarten gibt´s in den U-Bahnhöfen selbst, am Schalter oder Automanten, aber auch in manchen Kiosken (bureaux de tabac) in Form von Mehrfahrtenkarten (carnets), die etwas günstiger sind als Einzelfahrscheine.

Stadtbusse (bus)

Bieten gegenüber der Metro den Vorteil, dass man etwas von der Stadt zu sehen bekommt. Dafür fällt die Orientierung meist schwerer, und im Stau steht man trotz reservierter Busfahrbahnen (couloirs de circulation réservés) zur Hauptverkehrszeit genauso wie die lieben Automobilisten. Deshalb großzügig Zeit einplanen, wenn man pünktlich sein muss!

Stadtbusse verkehren generell zwischen 6.30 und 20.30 Uhr, ausgenommen größere Städte, wo es sehr viel später werden kann. Das Pariser Nachtbussystem (Noctambus) sorgt sogar ununterbrochen für Anschlüsse. An der Haltestelle sollte man dem Fahrer ein Zeichen geben, wenn nicht sowieso eine ganze Menschentraube dort wartet. Busfahrkarten gibt´s am Kiosk (bureau de tabac), an besonderen Verkaufsstellen oder direkt beim Fahrer, allerdings nur Einzelfahrscheine.

Straßenbahnen

Diese waren in Frankreich fast schon aus der Mode gekommen, da besann sich Straßburgs Oberbürgermeisterin eines besseren und führte die Stadtbahn wieder ein. Neben Straßburg verfügen nun auch noch Grenoble, Saint-Etienne, Nantes, Mulhouse und neuerdings sogar Paris über dieses intelligente Verkehrssystem.

Preislich macht die Straßenbahn zu Bus und Metro keinen Unterschied, dafür bewegt man sich überirdisch in (meist) futuristischen oder zumindest modernisierten Stadtbahnwagen fort. Fahrkarten gibt´s an Bord, im bureau de tabac oder an den Haltestellen (Fahrkartenautomaten/distributeurs automatiques).

Mehr über die Wiederkehr des französischen Straßenbahnen in diesem Buch.