Zukunftsmusik

ÖBB-Zukunftsmusik

Das geplante Hochgeschwindigkeitsnetz

Der Zug der Zeit fährt auch in Österreich nach Osten. Deshalb werden die Strecken Wien - Prag und Wien - Salzburg seit Jahren ausgebaut und hochgeschwindigkeitstauglich gemacht.

Der Nutzen eines Hochgeschwindigkeitsnetzes für Westeuropa wurde bereits in einer Studie eingehend untersucht. Dabei zeigte sich, dass vor allem auf den Achsen London - Paris - Marseille, Köln - Stuttgart - München, Frankfurt - Berlin, Turin - Venedig, Mailand - Rom - Neapel mit beträchtlichen Zuwächsen im Reiseverkehr zu rechnen ist. Die für das Jahr 2010 prognostizierten Frequenzen liegen auf diesen Achsen etwa bei 15 bis 40 Millionen Reisenden pro Jahr. Naturgemäß spiegeln die vorstehend genannten Verkehrsströme die Besiedlungsstruktur Westeuropas wider, die geprägt ist von den großen Ballungszentren wie z.B. das Rhein-Ruhr-Gebiet (9,8 Mio. Einwohner), Paris (8,7 Mio. Einwohner) und London (6,7 Mio. Einwohner).

Die Planung und Realisierung der zukünftigen Hochgeschwindigkeitsstrecken zur Verbindung der mittel- und osteuropäischen Ballungszentren hat allerdings die in dieser Region gegebenen topographischen und demografischen Bedingungen zu berücksichtigen, die sich in einigen wesentlichen Belangen von den in Westeuropa gegebenen Bedingungen unterscheiden.

Zunächst ist zu berücksichtigen, dass auch die großen Ballungszentren in dieser Region, wie Wien, Warschau, Prag, Budapest und Bukarest, eine Größenordnung von 2 Millionen Einwohnern meist nicht überschreiten und an den Hochgeschwindigkeitsverkehr auch Ballungszentren mit teilweise weit weniger als 1 Million Einwohner anzubinden sind. Das Potential an Reisenden auf den mittel- und osteuropäischen Hochgeschwindigkeitsstrecken ist daher weitaus geringer als auf den in Westeuropa bereits bestehenden bzw. geplanten Hochgeschwindigkeitsstrecken.

Austro-Takt

Der Anfang der neunziger Jahre eingeführte "Austro-Takt" klappte vorzüglich: mit Eurocity/Intercitys, auf den Hauptstrecken zum Teil zu jeder Stunde: Bregenz - Innsbruck - Salzburg zweistündlich, Salzburg - Linz - Wien-West stündlich bis ca 21 Uhr (80 Min. bzw. 3½ Std.). Salzburg - Villach - Klagenfurt zweistündlich mit Intercitys bis ca. 21 Uhr (3 Std.). Bischofshofen/Linz - Selzthal - Bruck - Graz zweistündlich mit Intercitys bis ca. 20.40 Uhr, zuletzt retour gegen 20 Uhr (3½ Std.). Graz - Wien-Süd zweistündlich mit Intercitys bis ca. 21 Uhr (2½ Std.).

Leider wurde der Austro-Takt inzwischen gekippt und das Angebot wieder ausgedünnt - angeblich aus betriebswirtschaftlichen Gründen. Wir haben da so unsere Zweifel, vermuten eher ein Komplott der paneuropäischen Straßenbau- bzw. Kraftverkehrsmafia und werden weiter berichten.

In allen größeren Städten sind Direktanschlüsse gesichert. Zudem verkehren in kurzen Intervallen Nahverkehrszüge.

Zuggattungen

Die wenigen SuperCitys von und nach Wien beanspruchen als Besonderheit das Etikett "schneller Geschäftszug". Sie sind wie Eurocitys zuschlagspflichtig und übertreffen fast westeuropäisches Intercity-Niveau und -Tempo. Hinter InterCitys verbergen sich dagegen eher lendenlahme Schnellzüge mit häufigen Halts. D- und E-Kategorien tragen wie gehabt die Gemütlichkeit in die Bergwelt.

Reservierungen

Sind nie Pflicht, im Sommer aber zu empfehlen. Bis zwei Stunden vor Abfahrt des Zuges möglich.

Sonderwagen

Zugrestaurants, Schlaf- und Liegewagen werden im üblichen Rahmen eingesetzt. Manche Couchettes führen vier statt sechs Betten, sie kosten einen zusätzlichen Aufschlag und sind spätestens 5 Std. im voraus zu buchen.

Korridorzüge

Auf den Linien Innsbruck - Salzburg über Kufstein, Innsbruck - Reutte über Garmisch und Innsbruck - Lienz über Brenner werden keine Zollkontrollen vorgenommen. Sie befahren zwar deutsches bzw. italienisches Gebiet, halten aber nicht und erlauben weder Aus- noch Zusteigen. InterRail gilt natürlich auch hier!

Privat-, Schmalspur und Museumsbahnen

Die 600 km Privatbahnen sind in Österreich nur von lokaler Bedeutung. In der Regel werden ÖBB-Bahnpässe und InterRail nicht mit Ermäßigungen honoriert. Auskünfte gibt´s online oder bei den jeweiligen Bahnverwaltungen (hier nur einige wenige als Beispiel):

  • Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft (GKB), T. +43 316 80 010
  • Montafonerbahn (MBS), Bludenz-Schruns, www.montafonerbahn.at, T. +43 5556 2382
  • Raab-Oedenburg-Ebenfurther Eisenbahn, www.gysev.hu, T. +43 2687 62 224-34
  • Salzburger Verkehrsbetriebe (SVB), Lokalbahn Salzburg-Lamprechtshausen, www.salzburg-ag.at, T. +43 662 507 770
  • Steiermärkische Landesbahnen, www.stlb.at, (StLB): T. +43 316 812 5810
  • Zillertalbahn (ZB) Jenbach-Mayrhofen der Zillertaler Verkehrsbetriebe, www.zillertalbahn.at, T. +43 5244 53 530
  • Stubaitalbahn (StB) Innsbruck-Fulpmes, www.ivb.at
  • Achenseebahn (AB) Jenbach-Achensee (teilweise Zahnrad), www.achenseebahn.at
  • Wiener Lokalbahnen (WLB); von Wien-Oper nach Baden, www.wlb.at
  • Niederösterreichische Schneebergbahn (NÖSBB) von Puchberg zum Hochschneeberg (10 % für InterRailer), www.schneebergbahn.at

Außerdem betreibt Stern & Hafferl (StH) in Oberösterreich elektrische Lokalbahnen im Auftrag verschiedener Aktiengesellschaften; dabei kommt auf landschaftlich schönen Strecken charakteristisches, oft noch sehr einfaches altes Wagenmaterial zum Einsatz: Linz-Eferding-Waizenkirchen; Neumarkt-Waizenkirchen-Peuerbach; Lambach-Haag; Lambach-Vorchdorf-Eggenberg; Gmunden-Vorchdorf; Vöcklamarkt-Attersee.

ÖBB-Schmalspurbahnen verkehren auf den Strecken:

Das absolute Gegengift zur Hochgeschwindigkeitsraserei auf den Magistralen!

Wer sich für Museumsbahnen interessiert, wendet sich an die

  • Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG), www.oegeg.at
  • oder die Österreichische Gesellschaft für Lokalbahnen (ÖGLB), www.lokalbahnen.at

Links: wer tiefer in die Materie Schmalspur/Neben- und Lokalbahnen/Privatbahnen einzusteigen wünscht, ist mit Ronny´s Eisenbahnseiten - Links auf Schienen bestens bedient. Sie sind ein Versuch, alle österreichischen Angebot mit Bezug zum Schienenverkehr zu erfassen.