Q-Z

Die Schweiz von Q-Z

Kulinarisches, Kulturelles, Kurioses

Sauberkeit

Ihr Ursprung ist wohl schon in der Zeit zu finden, als die Römer nach der Vertreibung der Gallier gründlich aufräumten. Ihr Ausmaß jedoch wäre allenfalls ein strahlendes Lächeln wert, wenn nicht empfindliche Geldstrafen auf die fahrlässige Verletzung der Schweizer Reinlichkeit stünden. Also immer den nächsten Mülleimer fest im Visier haben!

Schweizermesser

Hat jeder schon mal gesehen und wird rund um den Globus fleißig kopiert. Aber Achtung: das original Schweizer Armeemesser ist höllisch scharf und ersetzt dem tüchtigen Schweizer Mannsbild Einbauküche und Werkstatt zugleich.

Stöckli

Dahin ziehen die Eltern um, wenn die Jungen den Bauernhof übernehmen.

Swatch

Wasserdicht, stoßfest und präzise solle die beiden jährlich auf den Markt gebrachten Uhrenkollektionen sein, und natürlich billig. Swatch-Uhren, eigentlich das Produkt der Krise, in der die Schweizer Uhrenindustrie in den achtziger Jahre stecke, haben mittlerweile selbst in China Einzug gehalten. Bis heute ist die Schweiz der weltweit zweitgrößte Uhrenhersteller, was sich irgendwie auch auf die Psyche der Schweizer ausgewirkt haben muss: Untersuchungen zufolge belegen sie bei der Gehgeschwindigkeit Platz drei, werden in der Post am zweitschnellsten bedient und besitzen die genauesten öffentlichen Uhren.

Tell

Ihm gelang das Kunststück, die Identität der Helvetier zu prägen, obwohl kein Mensch weiß, ob der Kerl aus Uri seinem Sprössling wirklich den Apfel vom Kopf geschossen hat oder nicht mehr ist als ein Mythos. Die Kinder Tells scheint das nicht zu stören.

Toblerone

Schweizer Wahrzeichen in Gestalt schokoladiger Dreiecksriegel mit Nougat, die in alle Welt exportiert werden. Auf der Packung erfährt man die bittere Wahrheit: Imported by Suchard Ltd. Cheltenham.

Velo

Was angesichts der Topographie verwundert: die Schweiz ist ein klassisches Veloland! Wer den roten Wegweisern folgt, hat 3300 km nationale Radwanderwege vor sich: z.B. die rund 500 km lange Seen-Route vom Genfer See zum Bodensee, also von der West- in die Ostschweiz, vorbei an 16 von 1500 Schweizer Seen. Übrigens: in der Schweiz tragen auch Drahtesel ein Kennzeichen.

Wasserkraft

Ist praktisch der einzige natürliche Rohstoff der Schweiz, die über 42.000 km Bach- und Flussläufe verfügt. Was leider nicht bedeutet, dass die Eidgenossenschaft auf Atommeiler verzichten würde, um ihren Energiehunger zu stillen.

Welschland

So nennen die Ostschweizer die französischsprachige Westschweiz. Ein "Welschlandjahr" gehörte früher zur klassischen Erziehung höherer Töchter. Heute ist es oft nicht mehr als ein Überbrückungsjahr zwischen Schule und Berufsausbildung für Mädchen aus der deutschen Schweiz, die nicht als Au-pair nach Paris gehen möchten.

Zmittag

Wenn die Schweizer den Mittagstisch ansteuern, gehen sie zum Zmittag; analog dazu morgens zum "Zmorge", vormittags zum "Znüni", abend zum "Zobig" und nachts zum "Znacht".

Züri

Heimliche Hauptstadt der Schweiz, deren wirtschaftlicher Rang für die Eidgenossenschaft unbestritten ist (Platz acht der europäischen Wirtschaftsräume). Zürich und seine Zürcher sind irgendwo zwischen Welt- und Kleinstadt angesiedelt: hier die geliebte blaue Züri-Tram, dort die protzigen Fassaden von Banken und Versicherungen.