Städtetipps

Urbanes Rumänien

Sehenswerte Städte

Brasov
(Kronstadt)

www.brasov.ro  (offizielle Website)

www.poiana-brasov.com  (Wintersport, Hotels usw.:)

168 km östlich von Sibiu. Als die Karpaten, die ringsumher so steil aufragen, noch fast unüberwindlich waren, durfte sich das damalige Kronstadt "wichtiger Handelsstützpunkt" zwischen Orient und Okzident nennen. Der Handel hat sich längst verzogen, die Schönheit ist Brasov (350.000 Einw.) geblieben.
Altstadt als Gesamtkunstwerk. Mittendrin die berühmte Schwarze Kirche mit Rumäniens größter Orgel und messerscharfer Spitze, die in den Himmel sticht; wegen ihrer Dimensionen von 1385-1477 (!) erbaut, 1689 völlig ausgebrannt, seither schwarze Wände. Dahinter enge Gässchen und uralte Hexenhäuschen im erhaltenen Scheiviertel. Stadtmuseum in der Weberbastei, str Coschbuc, mit Modellen, Bildern und Waffen aus der Zeit der Tataren- und Türkeneinfälle.
Berg Tîmpa: eine Drahtseilbahn erklimmt den steilen 970 m hohen Hausberg; bis 21.30h. Die Poiana Brasov in der Bergkette dahinter bietet gute Wintersportmöglichkeiten; Busse ab Piatza Sfatului bis 23h (20 Min.). Weitere Seilbahnen führen auf die Zweitausender Postàvarul und Cristianul Mare.
Bahnhof weit außerhalb, 15 Min. mit Buslinie 4 bis zur Schwarzen Kirche. Alle naselang Züge nach Bukarest (2½-4 Std.), Cluj zweimal täglich (5-7 Std.), Sibiu viermal (2-3½ Std.).

Cluj
(Klausenburg)

www.romaniatourism.com/cluj

402 km östlich von Budapest. Stadt der vielen Namen: pünktlich zur Zweitausendjahrfeier wurde dem rumänischen Cluj (320.000 Einw.) die Bezeichnung seines römischen Vorläufers Napoca zur Seite gestellt. Als Klausenburg oder Koloszvar war sie schon zu k.u.k.-Zeiten berühmt, als die großen Plätze, Palais und Alleen, dazwischen der enge mittelalterliche Kern, noch freundlicher gewirkt haben müssen. 22.000 Studenten an der Babesch Bolyai-Uni sorgen für landesunüblich viel Farbe. Die großzügige Piatza Libertatzii hat viel zu bieten. Der gotische Michaelsdom ist größter seiner Art in Transsylvanien, davor das Standbild Mátyás Corvins, der (als Ungar!) Siebenbürgen nach 1458 einte, und das Kunstmuseum im barocken Bannfy-Palais. Sehenswert auch das Museum für siebenbürgische Volkskunde, str Memorandului 21. Botanischer Garten, str Republicii 42, mit 10.000 verschiedenen Pflanzen, 1200 m südlich des Stadtkerns.
Bahnhof 3 km nördlich des Zentrums, Tram 101/102 und Bus 35. Züge nach Budapest (6½ Std.), nach Suceava und Timischoara (7/6 Std.), Brasov und Bukarest, davon vier Nachtzüge (4½/8 Std.).

Sighischoara
(Schäßburg)

203 km südöstlich von Cluj. Soll man sie überhaupt erwähnen, die alte Legende von Graf Dracula, der im einstigen Schäßburg das Licht (!) der Welt erblickte?
Zepesch-Geburtshaus (um 1431), str Museului, mit Dracula-Ausstellung, Dracula-Bierkeller und Dracula-Restaurant; da fehlt noch das Hotel mit Särgen statt Betten! Schäßburg könnte aber auch einfach als guterhaltenes Städtchen genossen werden, zugestellt mit Kopfsteinpflaster, farbenfrohen Bürgerhäusern und viel Atmosphäre. Durch enge Gässchen und über holzgedeckte Treppen geht´s rauf von der Piatza Hermann Oberth zur von neun Wehrtürmen geschützten Burg. Im 64 hohen Stundenturm schlummert das Stadtmuseum.
Schäßburg ist ein idealer Zwischenstopp zwischen Cluj und Brasov (3/1¾ Std.); Bummelzüge nach Sibiu über Copscha Micà, das rumänische Bitterfeld, Chemie sei Dank!    

Sibiu
(Hermannstadt)

www.hermannstaedter.ro (deutschsprachige Zeitung)

180 km südlich von Cluj. In der Alt-, zugleich Oberstadt ist Mittelalter pur zu finden. Hermannstadt wurde vor acht Jahrhunderten am Fuß der Karpaten gegründet. Die intakte Stadtmauer mit mächtigen Wachtürmen schafft Distanz zu den Bürgervillen der Unterstadt. Das Herz Siebenbürgens (160.000 Einw.) hat einen Aufenthalt verdient.
Kultur: vom Bahnhof Fußmarsch durch die str General Magheru, zur offenen Piatza Mare mit prächtigen Patriziervillen und Brukenthal-Museum: Rumäniens beachtlichste Gemäldesammlung, u.a. Tizian, Rubens, Frans Hals, van Dyck und siebenbürgisches Landleben. Auf der Westseite des Platzes buhlt die Katholische Kirche mit der Evangelischen (14.-15. Jh.) hintendran um Aufmerksamkeit; hübsches Fresko im Nordchor, Krypta mit dem Grab des 1510 erstochenen Sohnes von "Dracula". Schöner Orientierungspunkt: der Rathausturm mit Stadtmuseum (geschlossen) oben, Kneipe unten. Durch den Turmbogen geht´s zum Marktplatz (Piatza Micà), den Arkadengänge im Halbrund umschließen. Links über die Piatza Grivitzei die heimelige Sagstiege abwärts in die Unterstadt nehmen. Geradeaus liegt der große Wochenmarkt am Fluss.
Natur: am Ende der calea Cisnadiei wackelt die Dumbrava-Tram los, an sozialistischen Bausünden (Kulturpalast, Interconti usw.) vorbei in den immensen "Jungen Wald". Bei Dumbrava aussteigen und rüberstiefeln zu Wildgehege, See mit Ruderbooten und reizvollem Freilichtmuseum.
Wandern: die Tram kämpft sich durch den Dumbravapark unermüdlich nach Reschinari, Ausgangspunkt für Spaziergänge im Karpatenvorland. Wer mitten in die Bergen will: Bus vom Bahnhof täglich 7h zur Pàltinisch (Hohen Rinne), letzter Bus zurück 16.30h. Wanderkarten im Verkehrsamt, oder mit Einheimischen sprechen, denn nichts ist beliebter als diese wilden Zweitausender zu durchkraxeln. Züge nach Bukarest und Cluj dreimal (6/3 Std.), Brasov sechsmal (2½ Std.).

Konstanza

225 km östlich von Bukarest. Die lebendige Hafenstadt (300.000 Einw.) verbreitet einen Hauch Mittelmeer, mit Prachtboulevards, römischen Mosaiken und feschen Straßencafés an der Piatza Independentziei.
Die Abendpromenade führt vom eleganten Marmor-Casino unter Bäumen zum gutsortierten Aquarium mit 4500 Fischen aus allen Weltmeeren. An der str Muzeilor Moschee mit Aussichtsminarett, orthodoxe Kathedrale aus dem Fin-de-siècle und Archäologisches Freilichtmuseum mit unerwarteten Kostbarkeiten.
Konstanza ist einer der wenigen Orte Rumäniens, in denen Bummeln Spaß macht, am meisten in den Boulevards Tomis und Republicii. Auf Freunde schweren süßen Weins wartet die Besichtigung und Probe in der Kellerei Murfatlar. Der stark frequentierte Sandstrand links vom Passagierhafen ist unsauber.
Züge nach Bukarest sechsmal (3 Std.), Mamaia und Mangalia im Taktverkehr.