Griechenland - Bahn

Jetzt fahr'n wir mit der griechischen Bahn

Hellenische Eisenbahnen (OSE)

Allgemeines

Die staatlichen hellenischen Eisenbahnen hören auf die komplizierten Namen Organismos Sidirodromon Ellados, abgekürzt OSE. Das Streckennetz ist in drei Direktionen aufgeteilt: Makedonien-Thrakien (Sitz in Thessaloniki) im Norden; Athen und Thessalien (Sitz in Athen) und Peloponnes (Sitz ebenfalls in Athen).

Die internationale Anbindung des griechischen Bahnnetzes ist, nicht zuletzt aus historisch-politischen Gründen, schlecht: im Nordwesten grenzt Griechenland an das jahrzehntelang abgeschottete Albanien (kein grenzüberschreitender Bahnverkehr), an das politisch immer noch instabile und mit Griechenland oftmals über Kreuz liegende Mazedonien (Grenzbahnhof Idomeni), an das Ex-Ostblockland Bulgarien (Grenzbahnhöfe Promachon und bei Rythion) und schließlich im Osten an den "Lieblingsfeind" Türkei (Grenzbahnhof bei Rythion). Bahntechnisches Sprungbrett nach Griechenland ist daher nach wie vor Italien, obwohl man von dort aus nur mit der Fähre weiterkommt.

Server

Der offizielle Server der Hellenischen Eisenbahnen (OSE, TRAINOSE; EDISY) unter der Adresse

www.ose.gr

präsentiert sich inzwischen auch in englischer Sprache; die Informationen sind allerdings noch recht dürftig.

OSE-Hauptverwaltung

Hellenische Eisenbahnen (OSE)
Département des tarifs voyageurs
1-3, odos Karolou
GR-10437 Athen
T.: +30 1 524 09 96
F. +301 524 09 96

Hier könnt ihr auch das griechische Kursbuch (Odigós Dromologion) anfordern.

Streckennetz

Im Lande selbst enttäuscht die magere Anzahl der Zugstrecken. Zwar nennt die Staatsbahn OSE 2584 Schienenkilometer ihr Eigen, zählt aber auch großzügig ihre Buslinien dazu. Deshalb ist auch der Bus das gängige Verkehrsmittel in Hellas. Die meisten Bahnstrecken werden maximal alle 2 Stunden befahren, von einem integralem Taktfahrplan kann also keine Rede sein. Aber was soll´s: Railer haben schließlich eher Zeit als Geld!
Die Strecken beschränken sich im Norden auf Thessaloniki - Pythion mit Wildwest-Feeling an der türkischen Grenze, im Osten von der Hauptroute Thessaloniki - Athen (nicht elektrifiziert!) zwei Stichstrecken, auf der Peloponnes nur Rundkurs Korinth - Patras - Argos mit Abstechern u.a. nach Nafplion, Kalamata, Olympia und Kalavrita.
In Athen habt Ihr es mit zwei Bahnhöfen zu tun: Larissa und Peloponnissos R.S. Die Sache verhält sich aber ganz einfach: am Larissa R.S. nehmt ihr die Züge nach Nordgriechenland, am Peloponnissos R.S. diejenigen nach Südgriechenland und die OSE-Busse ins Ausland.
 

Service

Auf den Hauptstrecken herrscht in etwa ein Zweistundentakt. Umsteigen dauert außerhalb der Peloponnes selten länger als 20 Minuten. Alle Züge haben die leichte Tendenz zu trödeln. Auf einen Sitzplatz darf man ohne Reservierung (nur in Schnellzügen Pflicht) kaum hoffen. Interrailer fragen vorher nach Zuschlägen, wenn sie einen Schnellzug benutzen wollen. Schlafwagen wirklich erschwinglich, Speisewagen/Minibar in jedem Schnellzug, kostenlose Fahrpläne an jedem Bahnhof.

Railer-Tipps

Griechenland, vor allem aber die Peloponnes, ist kein InterRail-Paradies. Besser einen kleinen Zuschlag zahlen und den InterCity nehmen.
In normalen Zügen wird es sehr voll, Rucksäcke passen nicht ins Gepäcknetz, Kontrolleure motzen nur herum. Sowieso gilt: mindestens vier von fünf Bahnbeamten sind notorisch schlecht drauf (waren die etwa alle auf Schulung in Deutschland?).
Kostenloses Fahrplanheft (Auszug) auf allen Bahnhöfen. Das OSE-Kursbuch (Odigós Dromologion) gibt´s bei der Hauptverwaltung in Athen, bei den OSE-Direktionen auch Fahrplanbücher (Enhiridio Dromologion) für die jeweiligen Bereiche.