Die Siedler von Catan

Aufregendes Kartenspiel

Die Siedler von Catan | Kosmos Verlag | 60 Minuten Spieldauer, 2 Spieler | 19,99 Euro | von Klaus Teubner

Wie wird man eigentlich Spielerfinder? Im Falle von Klaus Teuber zunächst über den Umweg einer Zahntechnikausbildung. Seinen Durchbruch hatte er 1988 mit seinem Erstlingswerk Barbarossa. Auch das revolutionäre Spiel "Die Siedler von Catan", das im Jahre 1995 wohl unter jedem zweiten Weihnachtsbaum lag, hatte Startschwierigkeiten. So wurde es erst von zwei Spieleverlagen abgelehnt, bevor es bei Franckh-Kosmos unterkam. Es wurde Spiel des Jahres, erreichte innerhalb kürzester Zeit Kultstatus und wird gar als Spiel des Jahrhunderts bezeichnet.

Das Berettspiel hat aber einen Nachteil: Es kann erst ab drei Personen gespielt werden. Da lohnt es sich doch, auch mal einen Blick auf das Kartenspiel zu werfen. Dieses hat ein leicht verändertes Spielprinzip: Die Siedlungen, Ressourcenplatten und Straßen werden durch Karten dargestellt, und der Spieler kontrolliert nun sein eigenes Fürstentum.

Ziel ist es, eine individuell festgelegte Punktzahl zu erreichen (möglich sind bis zu 18 Punkte). Das Spiel stellt sich als wesentlich komplexer heraus als sein "großer Bruder". Während beim Brettspiel der rege Austausch von Ressourcen im Vordergrund steht, ist es nun zusätzlich nicht nur möglich weitere Gebäudeelemente zu "kaufen", man kann den Gegenspieler auch angreifen. Konfrontiert man ihn etwa mit der Karte "Schwarzer Ritter", so kann man einen entscheidenden Punkt erringen - oder ihn aber verlieren, wenn der Mitspieler mit der "Kräuterhexe" kontert.

Wer allerdings hofft, das Kartenspiel sei Wind-und-Wetter-tauglich, den muss ich enttäuschen - ein Luftzug und das mühsam errichtete Fürstentum fällt in sich zusammen.
Bestens geeignet für eine feste, rüttelfreie und windgeschützte Unterlage, ist auch das Kartenspiel ein zeitloser Klassiker, der das Brettspiel an Komplexität bei weitem übertrifft.

MM

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