Rund um Bulgarien
Die wichtigsten Daten
Fläche & Bevölkerung
Auf rund 111.000 km² leben rund 7,6 Millionen Menschen (Stand 2008), darunter 800.000 bulgarische Türken, 300.000 Zigeuner sowie zahlenmäßig weniger bedeutende jüdische, armenische, russische und griechische Minderheiten. Das "Wachstum" der bulgarischen Bevölkerung ist negativ (in den vergangenen Jahren -1,5 %), die Geburtenrate ist also niedrig und die Sterberate vergleichsweise hoch. Die Bevölkerungsdichte beträgt nur 70 Einw./ km². Die meisten Bulgaren leben in Städten (68 %). Die Zahl der erwerbstätigen Bulgaren hat stark abgenommen (-21 %).
Geographische Lage
Bulgarien liegt in Südosteuropa, genauer: im nordöstlichen Teil der Balkanhalbinsel, von deren Fläche es 22 % beansprucht. Wer das Land einmal der Länge nach durchquert, legt 520 km zurück, von West nach Ost nur 330 km. Bulgarien grenzt an den Norden Rumäniens - hier verläuft die Grenze zunächst an der Donau entlang und führt dann in nordöstlicher Richtung weiter an Land - im Süden an Griechenland und die Türkei, im Westen an Serbien und Makedonien (früher Jugoslawien) und im Osten an das Schwarze Meer.
Hauptstadt & große Städte
Sofia, die bulgarische Hauptstadt, ist zugleich mit ca. 1,3 Mio. Einwohnern auch größte Stadt des Landes. Von West nach Ost folgen Pleven und Plovdiv, Stara Zagora, Ruse und Sliven sowie Varna und Burgas am Schwarzen Meer.
Klima
Das Klima im Norden des Landes ist gemäßigt kontinental, währen der Süden im Übergangsbereich zwischen Kontinental- und Mittelmeerklima liegt. Große klimatische Unterschiede gibt es logischerweise auch zwischen Landesinnerem bzw. Gebirge und Schwarzmeerküste (maritim beeinflusst): am Meer ist es im Winter milder und im Sommer kühler als im Landesinneren. Jahresdurchschnittstemperatur: 10,5 ºC; die tiefste Temperatur, die in Bulgarien jemals gemessen wurde, betrug 1947 -38,3 ºC!
Politisches System
Nach der Verfassung von 1991 ist Bulgarien ein in Gemeinden und Bezirke gegliederter Einheitsstaat mit örtlicher Selbstverwaltung. Seit den Parlamentswahlen 2005 besetzt Sergei Stanischew von der sozialistischen Partei das Amt des Ministerpräsidenten und regiert in einer großen Koalition mit der "Bewegung für Rechte und Freiheiten" (DPS) und der Partei des ehemaligen Zaren Simeon II. (NDSW). Bulgarien wurde, zusammen mit Rumänien, am 1.1.2007 in die Europäische Union aufgenommen.
Auf Grund von Korruptionsvorwürfen und Mängeln im Justizwesen wurde der Zufluss der wichtigen EU-Fördermittel allerdings im Juli 2008 vorübergehend eingestellt und vier nationalen Behörden des Landes, die für die Verwaltung der EU-Mittel zuständig sind, die Zulassung entzogen.
Religion
85 % der Bulgarien bekennen sich zum orthodoxen Christentum, 13 % sind Moslems und nur 1 % Katholiken.
Sprache
Bulgarisch ist Amtssprache; geschrieben wird es ausschließlich im kyrillischen Alphabet, was die Sache für euch nicht leichter macht. Touristen kommen die bulgarischen Behörden aber mit lateinisch beschrifteten Wegweisern und Hinweisschildern an Bahnhöfen, Hauptverkehrsstraßen, in Großstädten, Ferienzentren usw. entgegen. Verbreitete Fremdsprachen sind Englisch, Deutsch, Französisch und Russisch.
Verwaltung
Bulgarien gliedert sich in die 9 Provinzen (oblasti) Burgas, Grad Sofia, Khaskovo, Lovech, Montana, Plovdiv, Ruse, Sofia und Varna; diese wiederum in die Verwaltungsregionen Sofia (Stadt), Sofia (Region), Burgas, Varna, Plovdiv, Ruse, Haskovo, Lovech, Montana, Sliven, Yambol, Dobrich, Silistra, Shumen, Gabrovo, Pleven, Vidin, Vratsa, Veliko Tarnovo, Pazardjik, Slomian, Razgrad, Targovishte, Blagoevgrad, Pernik, Kardjali, Kjustendil und Stara Zagora.
Wirtschaft
Bulgarien konnte sich von der wirtschaftlichen Krise, die den Umwälzungsprozessen von der alten Planwirtschaft hin zu einer modernen Markwirtschaft folgte erst seit 2004 langsam erholen. Im großen Krisenjahr 1996 geriet das Bankwesen durcheinander, die Währung verlor durch Hyperinflation rasant an Wert und die Produktion lag am Boden. Zur Überwindung der Krise wurde auf Initiative des IWF 1997 ein Währungsrat geschaffen, die Auslandsverschuldung reduziert und die Privatisierung staatlicher Unternehmen vorangetrieben. Die seit 2001 stetig zunehmenden BIP-Wachstumsraten wurden 2007 durch eine erneut bis 13% ausschlagende Inflationsrate etwas gedämpft. Die wirtschaftliche Situation hat sich durch den EU-Beitritt und die seit 2004 ins Land fließenden Vorbeitrittshilfen enorm verbessert.
Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind: Chemische Industrie, Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Metallverarbeitung und Maschinenbau, Textilindustrie, Kohleförderung und Stahlproduktion.
Zeitzone
Osteuropäische Zeit, also MEZ + 1 bzw. GMT + 2