Joints und ein kleiner Trip
Wer hat Angst vorm dunklen Tunnel?
Am Abend kommen Freunde. Es sind die zwei Putzkräfte aus Italien, die den Abend mit uns verbringen. Später kommen noch fünf weitere Menschen dazu. Die ganze Zeit erzählt Jack uns von einem Tunnel. Ein Tunnel, der nicht mehr verwendet wird. Und er sei dunkel. Und gefährlich. Und da gebe es Kameras.
Wir schauen uns den Tunnel an. Wir haben Taschenlampen, am Eingang leuchtet der Strahl meiner überdimensional großen Maglite einem Obdachlosen, der schlafend im Tunneleingang hängt, ins Gesicht. Zuerst erschrecken Sebastian und ich, es geht weiter. Wir kommen an brennenden Teelichtern und an die Wand geschmierten Morddrohungen vorbei, etwas beängstigt laufen wir – nun mit ausgeschalteten Taschenlampen – gen Überwachungskamera. Noch über den Bauzaun klettern. Wir sind wieder auf dem legalen Pflaster Bergens.
Etwas grinsen müssen wir schon. Denn jeder weiß, ohne gesprochen zu haben, vom anderen, dass er Schiss hatte. Vor dem Tunnel, vor der Dunkelheit. Das zeigen wir nicht. Wir gehen wieder in Jacks Wohnung. Erst mal ein Joint zur Beruhigung. Und dann noch einer, zum Wohlfühlen. Und dann noch einer, zum Spaß haben. Anschließend schlafen wir dann auch.