Tschechiens lohnenswerteste Städte
Budweis (Ceské Budéjovice)
169 km südlich von Prag. Selbstbewusster Inbegriff Böhmens (98.000 Einw.). Dank der Salzstraße von Linz nach Prag und seiner Silberminen musste Budweis nie am Hungertuch nagen. Nach Kriegen und Bränden im 17. Jh. fast ausgelöscht, feierte es unter den Habsburgern prächtige Wiederauferstehung. Die hübsche, kompakte Altstadt beginnt schon 5 Minuten vom Bahnhof.
Apropos: die Brauerei, aus der Budvar seinen Siegeszug v.a. durch Nordamerika startete, liegt etwas außerhalb an der Straße nach Prag. Danach trifft man all die deutschen und österreichischen Tourgruppen auf dem quadratischen Mega-Marktplatz Námesti Premysla Otakara II. Drumherum mehrere Kirchen und der 72 m hohe Schwarze Turm (Cerná vez); steigt mal hinauf auf die Dachgalerie!
Pilsen (Plzen)
114 km südwestlich von Prag. Das schmuddlige Zentrum Westböhmens (170.000 Einw.) wäre trotz Skoda-Werken kaum der Rede wert, wenn hier nicht anno 1295 das Pilsener Urquell das trübe Licht einer durstigen Welt erblickt hätte. Wer zufällig am touristenüberfüllten, also teuren Bürgerlichen Brauhaus 300 m nördlich des Bahnhofs vorbeikommt, könnte sich auch eine Brauereitour an der U Prazdroje reinziehen; Kostprobe im Na stíke. Das Biermuseum, Pivovarske ul, setzt dem Ganzen die Schaumkrone auf.
Unterwegs einen Blick auf die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt mit dem Westböhmischem Museum werfen. Der Bartholomäus-Kirchturm ist mit 103 m immerhin höchster im ganzen Land.
Karlsbad (Karlovy Vary)
241 km westlich von Prag. Elegienreicher Kurort Goethes. Zwischen den zwölf Mineralquellen drängelten sich im engen Teplatal schon damals Bäder und schicke Kurhotels. Der Spaziergang auf den Drahovice belohnt immer noch mit feiner Aussicht. Bis auf drei Bausünden ist Karlsbad (56.000 Einw.) richtig hübsch.
Brünn (Brno)
257 km südöstlich von Prag. Mährens Metropole (390.000 Einw.) hat auch nach 700 Jahren noch viel zu bieten, z.B. ein reges Kulturleben und viele Festivals.
Spilberk-Schloss
1277 erbaut, mit Stadtmuseum und Folterkammern der Habsburger und Nazis. Nicht zu übersehen der Dom St. Peter & Paul und das Alte Rathaus, vor dessen schönem Portal sich Tourgruppen die Beine in den Bauch stehen. In der Krypta des Kapuzinerklosters verstecken sich Dutzende luftgetrockneter Mönchsmumien!