Radelnde Interrailer
Mit dem Drahtesel durch Belgien
Fahrradvermietung
Train & Vélo bzw. Trein & Fiets: die hervorragende Einrichtung an 35 belgischen Bahnhöfen in touristischen Regionen ermöglicht das angemessene Kennenlernen dieses radlerfreundlichen, überwiegend flachen Landes mit tollen Radwegen.
Die Leihgebühr beträgt für Fahrkarteninhaber und InterRailer nur 4 Euro pro Tag, für Mountainbikes 9 Euro; alle anderen zahlen 8 Euro (Tourenräder) bzw. 16 Euro (Mountainbikes). Ab drei Tagen gibt´s Ermäßigung. Im Preis eingeschlossen ist eine Versicherung gegen Diebstahl oder nicht selbst verschuldete Schäden. Ein toller, wirklich preisgünstiger Service!
Bei Vermietung wird eine Kaution von 13 Euro fällig, die bei Rückgabe in einem anderen als dem Verleihbahnhof einbehalten wird. Aber dran denken: nicht alle Rückgabestationen sind am Wochenende geöffnet.
Vermietbahnhöfe: Audenarde, Hasselt, Ostende, Blankenberge, Herentals, Poperinge, Brügge, Jemelle, Puurs, Deinze, Knokke, St-Nicolas, Dinant, La Hulpe, Termonde, Dixmude, Lierre, Turnhout, Essen, Lobbes, Visé, Eupen, Leuven (Louvain), Mariembourg, Furnes, Marbehan, Ypres, Gent-St-Pierre, Namur, Zottegem, Genk, Rivage, Spa, Trois-Ponts und Vielsalm.
Nähere Infos und aktuelle Preise sind auf dem Server der Belgischen Bahn, www.b-rail.be, zu finden.
Als Fahrradvermieter fungieren in Belgien auch Verkehrsvereine und Fahrradhändler, wobei man seinen Drahtesel dann logischerweise da zurückgeben muss, wo man ihn entliehen hat.
Fahrradmitnahme
Im internationalen Verkehr mit Deutschland ist die Fahrradmitnahme gegen Aufpreis von 9 Euro auf verschiedene Strecken möglich (in den D-Zügen von Köln und Aachen nach Lüttich, Brüssel und Ostende zum Beispiel), wobei das gute Stück im Gepäckwagen selbst verladen werden muss.
Im Binnenverkehr schlägt die Mitnahme des eigenen Drahtesels bei Selbstverladung mit 4 Euro (Fahrradkarte) pro Strecke zu Buche, die Tageskarte ist schon für 7 Euro zu haben; ein Tandem kostet jeweils das Doppelte.
Die Fahrradkarte vor Antritt der Fahrt besorgen, sonst wird im Zug ein Aufpreis von 2 Euro fällig.
Das sensationelle am belgischen System: die Mitnahme ist von allen Bahnhöfen aus und in fast allen Binnenverkehrszügen möglich! Ausgenommen sind auf jeden Fall TGV, Thalys und EuroStar. Im Sommer und an Wochenenden bietet die belgische Bahn zusätzliche Fahrradzüge in Richtung Küste an.
Nähere Infos und aktuelle Preise sind auf der Homepage der Belgischen Bahn zu finden.
Fahrradversand
Der Versand des verpackten Rades mit der Bahn ist landesintern überaus preisgünstig zu organisieren. In jedem Fall ist mit zwei oder drei Wartetagen zu rechnen, bevor das Rad am Zielort entgegengenommen werden kann. Grenzüberschreitender Fahrradversand zwischen Deutschland und Belgien wird allerdings nicht angeboten.
Tourenziele
Belgien, die Heimat des erfolgreichsten Radrennfahrers aller Zeiten (Eddy Merckx), eignet sich dank seiner flachen Oberflächenbeschaffenheit gut zum Radfahren. Der motorisierte Individualverkehr kann einem das Radlerleben in dem dicht besiedelten Land allerdings vermiesen, weshalb man seine Tour planen sollte.
Kostenlose Tourenvorschläge unterbreiten die meisten Fremdenverkehrsämter, und einem NMBS/SNCB-Faltblatt können sämtliche Anmiet- und Rückgabebahnhöfe entnommen werden. Auch diesbezüglich sollte man die ausführliche Homepage der Belgischen Bahn bemühen.
Die meisten Straßen, zumal im topfebenen Flandern, werden von Radwegen gesäumt, die diesen Namen auch verdienen. Überaus spaßig ist z.B. die Fahrt von Brügge an die Küste, entlang irgendwelcher Kanäle, vorbei an irgendwelchen Nestern. Wer dergleichen plant, sollte am Bahnhof in Brügge nach den stabilen schwarzen Tandems fragen. Bei uns wollte der freundliche Angestellte nicht mal etwas von einem Aufpreis wissen ...