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Polen von U-Z

Polnischer Alltag

Untergrund

In verschiedenen Zeiten praktizierte Organisationsform des gesellschaftlich-politischen Lebens in Polen; noch in den 80er Jahren als Stichwort der oppositionellen Haltung sehr gebräuchlich, z.B. in Zusammensetzungen wie "Untergrundpresse", "Untergrundautor", "Untergrundkonzert". Unter der deutschen Okkupation entwickelte sich ein ganzer Untergrundstaat u. a. mit seinen eigenen Schulen und Universitäten.

Versorgungslage

Allgemein gut, Preise freundlich. Täglich öffnen neue Restaurants, Spitzenküche ist aber nur in gehobener Lage zu erwarten. Ansonsten fettreich, mit kuriosen Glibberdesserts und scheußlichem Frühstück. Den Hunger müssen Schwein, Geflügel oder Fisch stillen. Bahnhofskneipen besser meiden!

Verloren ...

... ist Polen, aller geschichtlichen Schicksalsschläge und Wechselfälle zum Trotz, bis heute nicht. Was als Redewendung soviel bedeutet wie "noch ist Hoffnung", ist der Beginn des Dombrowski-Marschs des polnischen Dichters Joseph Wybicki. Angeblich sollen damit die Polen anno 1794 ihrem Führer Thaddäus Kosciuszko geantwortet haben, als er nach verlorener Schlacht schon das Ende Polens verkündete.

Vier Panzersoldaten und ein Hund

Bekannte Filmserie aus den späten sechziger Jahren, die seinerzeit auch in der DDR gezeigt wurde und in den frühen neunziger Jahren zu einer Art Kultfilm der jungen Generation aufstieg (für die älteren Jahrgänge kaum nachzufühlen). Die Geschichte des Kampfes polnischer Soldaten und ihrer sowjetischen Freunde gegen die Deutschen, bei dem den vier Panzersoldaten ein deutscher Schäferhund zur Seite steht, wurde im polnischen Fernsehen mehrmals gezeigt. Diese Mischung aus Faszination, Ironie und Nostalgie ist vielleicht mit der sog. "Ostalgie" in den Neuen Bundesländern vergleichbar. Ist das ein Zeichen einer emotionalen Distanz zur Geschichte des 2. Weltkrieges und der Volksrepublik Polen? Dieses Augenzwinkern zur Geschichte - und auch zur Ästhetik der sozialistischen Massenkultur - passt gut in die stellenweise post-moderne Landschaft Polens.

Wanda

Weiblicher Vorname, heutzutage nicht sehr gebräuchlich; in früheren Zeiten soll sich eine Trägerin dieses Namens in Krakau in die Weichsel gestürzt haben, weil sie einen Deutschen als Mann nicht haben wollte. Jener "Wanda, die keinen Deutschen haben wollte" scheint die moderne Wirklichkeit einen Bären aufbinden zu wollen: 1996 wurden 6891 deutsch-polnische Ehen geschlossen, darunter 5993 mit "Wandas"...

Wieliczka

Altes Salzbergwerk in der Nähe von Krakau, das besichtigt werden kann und unbedingt sollte ... UNESCO-Weltkulturerbe.

Yuppies

Nach 1989 war es eine gute Zeit für sie: in der Wirtschaft, in der Politik und in der Verwaltung haben sich diese jungen ambitionierten, konsum- oder machthungrigen "Wölfe" eingenistet. Mit Neid und Abneigung von der etwas älteren Generation argwöhnisch betrachtet und boshaft "Pampers" genannt, erkletterten sie hohe Posten in verschiedenen Bereichen. Bildung ist für sie der Weg zum messbaren Erfolg, sie verwerfen die Tradition der Bildung als selbständigen Wert, wie sie von der polnischen Intelligenz verstanden wurde. Ihr Erfolg treibt die polnische Wirtschaft ohne Zweifel voran. Trotzdem tut man sich mit ihnen schwer, wenn man nicht dazu gehört ...

Zloty

Die polnische Währung (s. Service).