Mit dem Zug durch den Freistaat
Laptop & Lederhose
Bahnfahren in Bayern
www.bayern.by (Touristikinfos)
www.bayern-takt.de (Bahninfos)
Achtung: die Gleichung "Bayern = Alpenglühn + Seen" ist ein unausrottbares Vorurteil! Mitte und Norden des größten deutschen Flächenstaates sind vielmehr in der Hand von Mittelgebirgen: Odenwald, Spessart, Rhön, Thüringer Wald, Frankenwald, Fichtelgebirge, Oberpfälzer Wald, Bayerischer Wald, Steigerwald, Frankenhöhe und Fränkischer Jura. Und dort siedeln keine stramme Bajuwaren, sondern mehrheitlich Franken, neben kleineren aber nicht minder stolzen Stämmen wie Oberpfälzern. Auch Niederbayern mit der stolzen Hauptstadt Landshut zeichnet sich keineswegs durch Almen und schneebedeckte Gipfel aus. Nach Süden schließen sich noch Donauebene, Alpenvorland und Allgäu an, und erst dann wird´s "richtig" oberbayerisch.
In den Knotenbahnhöfen Nürnberg, Augsburg und München treffen alle wichtigen Fernverkehrslinien aufeinander. Und wer von der ganzen Bayerntümelei genug hat, ist von dort aus hastdunichtgesehn in Prag, Wien oder Mailand.
Aschaffenburg - Gemünden - Würzburg
(KBS 800):
Erste Hälfte der Fernverkehrsstrecke durch den Spessart - war da nicht mal was mit einem Wirtshaus? - , zweite Hälfte am Main entlang. Highlights unterwegs sind die Spessartrampe bei Laufach-Hain, die Umgebung von Partenstein und der Abschnitt Gemünden-Würzburg.
Aschaffenburg - Miltenberg - Wertheim - Lauda
(KBS 802/788):
Gemütliches Zuckeln an den Flüssen Main und Tauber entlang , vom "bayerischen" Aschaffenburg (wo man eindeutig hessisch babbelt) zum baden-württembergischen Lauda (wo man sich eher als Franke fühlt). Schöne Mainbrücke bei Hassloch.
Fränkische Saalebahn Gemünden (Main) - Bad Kissingen
(KBS 803):
Folgt, wie der Name schon sagt, dem Verlauf der Fränkischen Saale. Zwischen Gräfendorf und Diebach geht die Fahrt durch eine (scheinbar) unberührte Natur. Zugegeben: Flecken wie Hammelburg und Elfershausen-Trimberg sind nicht für ihr aufregendes Nachtleben bekannt - eher eine Gegend für Naturbewegte und Überland-Pedaleure.
Frankenwaldbahn Lichtenfels - Probstzella - Saalfeld
(KBS 840):
Der touristisch eher unbekannte aber steigungsreiche Frankenwald stellte die Bahningenieure vor technische Probleme, die sie - zu unserer Freude heute - mittels sogenannter Steilrampen lösten. Bis Steinbach am Wald geht´s also zünftig bergauf, danach dann wieder talwärts Richtung Lichtenfels oder Probstzella. Da es sich um eine Hauptstrecke handelt, verkehren hier aus ICs und sogar ein EC (Mimara) mit "exotischem" Wagenmaterial aus Österreich, Slowenien und Kroatien. Balkan, wir kommen!
König Ludwig Nord-Süd-Bahn Lichtenfels - Hof
(KBS 850):
Nachdem es im breiten Maintal noch einigermaßen "zügig" läuft, häufen sich bald die Kurven, verlangsamt sich die Fahrt bis zur Schmerzgrenze (jedenfalls, wenn man´s eilig hat und den Weg nicht als Ziel betrachtet). Tipp für Eisenbahnfreaks: die "Schiefe Ebene" zwischen Neuenmarkt-Wirsberg und Marktschorgast.
Nürnberg - Bayreuth
(KBS 860):
Zweigleisige Hauptbahn durch das enge Pegnitztal. Achtung, vorsorglich Leselampe anschalten: hier jagt ein Tunnel den anderen! Bayreuth ist uns als Heimat von Wagner & Maisel-Weizen ein Begriff. Es müsste hier also auch vernünftige Biergärten geben. Wenn ja, wo?
Nürnberg-Nordost - Gräfenberg
(KBS 861):
Typisch fränkische Nebenbahn mit so weltläufig klingenden Haltestationen wie Kalchreuth, Großgeschaidt oder Weißenohe. In Gräfenberg ist die (Bahn-)Welt zu Ende.
Bayreuth - Warmensteinach
(KBS 862):
Hinauf, hinauf ins Fichtelgebirge; es handelt sich übrigens um die einzige Nebenbahn dort, die nicht nur alle Streckenstreichorgien der Bahnoberen überlebt hat, sondern sogar modernisiert bzw. saniert wurde!
Nürnberg - Schwandorf - Furth im Wald
(KBS 870/875):
Rolle rückwärts vom Großstadttreiben rund um Nürnberg/Fürth/Erlangen in die allertiefste Provinz im Oberpfälzer Wald. Immerhin ist in Fürth im Wald die Welt nicht vernagelt, führt die Strecke doch grenzüberschreitend hinüber ins Tschechische, Richtung Pilsen. Ordentlich bergauf geht´s zwischen Hartmannshof und Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg.
Waldbahn Plattling - Bayrisch Eisenstein
(KBS 905):
"Waldbahn" deswegen, weil die Bahnlinie vom Donautal hinauf in den Bayerischen bzw. Böhmerwald führt, was die Ingenieure seinerzeit zu imposanten Bahnbauten und waghalsigen Streckenführungen nötigte. Allein zwischen Deggendorf und Gotteszell schraubt sich die Bahn über zwei 180-Grad-Kurven und einen Tunnel in die Höhe. Überquerung des Regen bei ... Regen mittels imposanter Talbrücke (auch bei Regen)! Zwiesel ist die Stadt der Glasbläser, und Bayrisch Eisenstein liegt hart an der tschechischen Grenze.
Zwiesel - Grafenau
(KBS 906):
Von Zwiesel aus führt die Stichbahn teilweise am Rand des Nationalparks Bayerischer Wald entlang, also Naturlandschaft pur und abschnittsweise gänzlich unbewohnt. Felsdurchfahrten, Kehrschleifen und enge Windungen versprechen Wildwestromantik in Ostbayern: www.bayerwald-info.de.
Mittelschwabenbahn Mindelheim-Günzburg:
www.mittelschwabenbahn.de
Landschaftlich reizvolle Nebenbahn.
Mühldorf - Pfarrkirchen - Passau
(KBS 946):
Wieder was für Großstadtgeschädigte und Provinzverliebte, denen es nicht aufs Tempo ankommt. Aussteigen lohnt sich erst wieder im hübschen Passau, wo der Katholizismus noch Staatsreligion und die CSU längst Einheitspartei ist. Nicht mal die hochwasserträchtigen, sich in Passau vereinigenden Flüsse Donau und Inn vermochten über die Jahrhunderte etwas an den verkrusteten Strukturen zu ändern.
Garching - Traunstein
(KBS 947):
Die Nebenbahn profitiert von typisch oberbayerischer Kulisse. In Traunstein müssen wir uns schweren Herzens entscheiden: für die Weiterfahrt Richtung Chiemsee, Ruhpolding oder Salzburg nämlich.
Freilassing - Berchtesgaden
(KBS 954):
Eine der bekanntesten Eisenbahnstrecken in deutschen Landen, für die sich auch ICs nicht zu schade sind. Dass einige Höhenmeter zu bewältigen sind, versteht sich von selbst. Vorsicht ist am Obersalzberg geboten: hier kommt die Erinnerung an die braune Vergangenheit in harmlosen Postkarten und zweifelhaften Touri-Broschüren daher. Hinter dem Königsee beginnt Österreich, wo man auch nicht ganz unschuldig an besagtem Schlamassel ist.
Oberlandbahn München - Holzkirchen - Bayrischzell/Tegernsee/Lenggries
(KBS 955, 956 u. 957):
Wahlweise Tegernsee oder Schliersee, fast immer mit obligatem Alpenpanorama. Alle drei Zielorte sind Endbahnhöfe.
Traunstein - Waging
(KBS 958):
Die vom Verkehrsaufkommen eher bedeutungslose Stichstrecke lässt die Herzen unserer Bahnfotografen mal wieder höher schlagen: Bahnhofsgebäude, Bauernhöfe und Kehrschleifen scheinen direkt aus dem Modellbahnkatalog entsprungen zu sein.
München - Garmisch-Partenkirchen - Mittenwald
(KBS 960):
Eingleisige, aber elektrifizierte und dramaturgisch interessante Hauptstrecke: überwiegen zunächst noch die harmlosen Hügel der oberbayerischen Voralpenlandschaft, tauchen wir alsbald in die schroffe Bergwelt von Karwendel bzw. -Werdenfelser Land ein. Dass hier in der Nähe die Zugspitze alljährlich zur Urlaubszeit regelrechte Völkerwanderungen auslöst, dürfte bekannt sein.
Murnau - Oberammergau
(KBS 963):
Eine elegante Schleife um den Staffelsee, ein paar Kilometer nach Westen, dann Schwenk nach Süden ins Ammertal: lohnt sich ganz bestimmt wegen des Gebirgspanoramas, während Herrgottsschnitzer & Festspieler der Kategorie "Geschmackssache" zuzuordnen sind.
Kaufbeuren - Füssen
(KBS 974):
Voralpenlandschaft wie aus dem Bilderbuch, und das auf 43 Kilometern im Allgäu-Schwaben-Takt. Bei gutem Wetter erhascht man unterwegs schon mal einen Blick auf Schloss Neuschwanstein, dessen Bekanntheitsgrad von einem Besuch abraten lässt.
Außerfernbahn Kempten - Reutte - Garmisch
(KBS 976):
Leider nicht mehr durchgehend von Personenzügen befahren, statt dessen abschnittsweise "Schienenersatzverkehr" per Linienbus. Ein Drittel der Strecke führt durch österreichisches Gebiet (Vils-Reutte in Tirol-Ehrwald Zugspitzbahn).
Ingolstadt - Treuchtlingen
(KBS 990):
Nette Strecke durchs von Felsen gesäumte Altmühltal, irgendwo im Niemandsland zwischen München und Nürnberg.
Zu den Strecken in und um Berlin geht's hier!