Baden-Württemberg

Zugfahren in Baden-Württemberg

Deutschlands Süden

Bollenhut & Spätzle

www.bahn.de
www.baden-wuerttemberg.de
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Schwaben und Badener tun sich in touristischer Hinsicht leichter als etliche ihrer Landsleute, wozu sie allerdings nichts können: mit Schwarzwald , Schwäbischer Alb und Bodensee wurde ihnen eine Bilderbuchlandschaft hingestellt, die das Bahnfahren fast immer zum Vergnügen macht. Die fleißigen und der Verschwendungssucht unverdächtigen Schwaben haben ihren nördlichen Landesteil mit Industriebetrieben (kommt ja auch von lat. "industria", Fleiß) und Sparkassenfilialen zugepflastert, während in Oberschwaben mehr gebetet und in Baden genossen bzw. gefeiert wird. So was nennt man Arbeitsteilung, für die sich die imagebesorgten Landesväter in Stuttgart jetzt einen treffenden Slogan ausgedacht haben: Boxter und Bollenhut.

Murgtalbahn Rastatt - Freudenstadt
(KBS 716):
Von der schwülwarmen, im Sommer meist diesigen und winters nebligen Rheinebene hinauf ins frische Grün (bzw. Schneeweiß) des mittleren Schwarzwalds. Dass es nicht ohne Steilstrecken (z.B. südlich von Baiersbronn) und Tunnels abgeht, versteht sich bei einer Mittelgebirgsbahn von selbst.

Renchtalbahn Appenweier - Bad Griesbach
(KBS 718):
SWEG-Stichbahn in den mittleren Schwarzwald, wo es an obligatorischen Schwarzwaldmotiven rechts und links der Strecke nicht mangelt.

Schwarzwaldbahn Offenburg - Konstanz
(KBS 720)
www.schwarzwald-baar-kreis.de
www.schwarzwaldbahn.net
Die überregional bedeutsame Verbindung vom Rheintal über den Schwarzwald hinunter zum Bodensee galt dereinst als ingenieurtechnisches Meisterwerk. Nachdem es zwischen Hausach und Hornberg noch recht gemütlich zugegangen ist, besinnt sich die Strecke auf ihren Gebirgscharakter. Hinter Sankt Georgen wird´s wieder langweiliger, dafür bieten dann Engen und Singen am Hohentwiel interessante Fotomotive. Wer nicht an den Bodensee möchte, steigt in Donaueschingen um nach Neustadt bzw. Freiburg i.Br. (Höllentalbahn).

Hausach - Freudenstadt - Eutingen/Horb
(KBS 721/741):
Schöne Nebenbahn durchs Kinzigtal und den Heckengau. Höhepunkte sind die Straßenüberführung mit Tunnel bei Schenkenzell und die Talviadukte bei Dornstetten.

Höllentalbahn Freiburg i.Br. - Titisee-Neustadt - Donaueschingen
(KBS 727)
und "Kleber-Express":
Eine der landschaftlich interessantesten deutschen Bahnstrecken überhaupt (von Freiburg kommend im Doppelstockwagen oben rechts sitzen!), die sich grob in drei Teile untergliedern lässt: von Freiburg bis Himmelreich führt sie durch eine weite, relativ dicht besiedelte Bucht, tritt dann als Hochgebirgsbahn ins enge, felsige Höllental ein (Vorsicht: springende Hirsche!), hangelt sich vor Hinterzarten über das schwindelerregende Ravenna-Viadukt und erreicht schließlich die Schwarzwaldhochebene, eine dünn besiedelte Wald- und Wiesenlandschaft.
Falls jemand Schwarzwald, Donautal, Allgäu und bayrisches Schwaben gleich in einem "mitnehmen" möchte: der "Kleber-Express" verkehrt einmal täglich von Freiburg über Neustadt/Schwarzwald, Donaueschingen, Sigmaringen, Saulgau, Aulendorf, Kißlegg, Memmingen und Buchloe nach München Hbf.

Dreiseenbahn Titisee - Seebrugg
(KBS 728):
Der kleine Ableger der Höllentalbahn heißt so, weil man am Titisee, Windgfällweiher und Schluchsee vorüberzuckelt. Knapp 1000 Höhenmeter erreichen die Züge in Feldberg-Bärental, deshalb im Winter bei 1 m Schnee noch toller als im Sommer!

Hochrheinbahn Basel (Badischer Bahnhof) - Singen - Lindau
(KBS 730/731):
Die Vulkanlandschaft des Hegau (rund um Singen) und Teilabschnitte am Bodensee (Ludwigshafen - Uhldingen bzw. Überlingen) sind die landschaftlichen Pluspunkte der Hochrhein- bzw. Bodenseestrecke, die teilweise über Schweizer Staatsgebiet führt (Erzingen - Schaffhausen - Thayngen). Weitere Sehenswürdigkeiten: der Rheinfall in Schaffhausen und natürlich Lindau mit seinem "Inselbahnhof" im Bodensee, der nur über einen Damm erreicht werden kann. Achtung Individualisten: in der Saison Drosselgassengeschiebe hart an der Schmerzgrenze in Überlingen und Meersburg!

Stuttgart - Ulm
(KBS 750):
Auf der ICE-Hauptstrecke nach München sorgt die "Geislinger Steige" zwischen Geislingen-West und Amstetten auf der Schwäbischen Alb zwar nicht gerade für eine Gänsehaut, aber zumindest für anerkennende Ahs ... und Ohs ... Früher mussten hier regelmäßig Loks nachschieben, was heute nur noch bei schweren Güterzügen der Fall ist.

Ulm - Sigmaringen - Donaueschingen
(KBS 755):
Die Strecke folgt der Donau aufwärts durch ihr romantisches Tal - besonderer Leckerbissen: der felsige Abschnitt Sigmaringen-Tuttlingen! Zweimal am Tag lässt sich hier auch der durchgehende "Heckenexpress" zwischen Freiburg und München blicken. Ansonsten dominieren DB-Triebwagen (VT) im Einheitsgrün und Triebwagen der Hohenzollerschen Landesbahn (schon bunter) das Bild. Schon seit Jahren wird von Stillegung der Strecke gemunkelt, was nicht nur jammerschade wäre, sondern geradezu verkehrspolitisch aberwitzig: durchs Tal der oberen Donau führt nämlich nur ein streckenweise nicht einmal asphaltierter Wirtschaftsweg, die Bahn braucht also ausnahmsweise einmal keine Konkurrenz durchs "heilix Blechle" zu befürchten. Das soll ein Mensch noch verstehen!

Ammertalbahn Tübingen - Entringen - Gültstein - Herrenberg
(KBS 764):
Die guten alten Schienenbusse haben zwar ausgedient; das Stichstreckle hat aber auch aus Regio-Shuttle-Perspektive seinen Reiz.

Zollernbahn Tübingen - Sigmaringen - Aulendorf
(KBS 766):
Im Nordabschnitt taucht immer mal wieder die Burg Hohenzollern - steingewordenes Menschenwerk - im Abteilfenster auf, während im Schmeiental nördlich von Sigmaringen die Kräfte der Natur für bizarre Felsformationen gesorgt haben. Aulendorf muss nicht sein, dem Studimekka Tübingen kann man dagegen ruhig einen Nachmittag opfern.

Hier geht's zu lohnenswerten Zugstrecken in Bayern!